Montag, 17. August 2020

Roadtrip 2020 - Tag 3 - Erfurt & Jena

Tag drei war der erste Reisetag und vor allem auch der erste Tag ohne Spiel, genutzt wurde die Fahrt von Hotel zu Hotel aber natürlich trotzdem um Fußball-Kultur zu erleben. Nach einem erneut ausgedehnten Frühstück, hieß es gegen 9:30 Uhr Abschied nehmen aus Eisenach und ab nach Erfurt um dort das Steigerwaldstadion zu sichten. Die Stadt Erfurt lebt Fußball und das obwohl Rot-Weiss Erfurt nach einem Insolvenzverfahren diese Saison in der Oberliga neu starten muss. Für die Stadt muss das echt ein hartes Stück sein, denn im gesamten Stadtbild sind Graffiti und andere Streetarts mit Vereinssymbolen fest verankert. Die Fanszene reicht weit über die Stadtgrenze hinaus, selbst im etwa 50 Kilometer entfernten Eisenach waren die Aktivitäten der RWE-Fanszene kaum zu übersehen. Dabei war Erfurt zu DDR-Zeiten längst nicht der erfolgreichste Klub im Lande, zwar wurde man in den 1950er Jahren, damals noch als Turbine Erfurt, zwei mal Oberliga Meister und war insgesamt 37 Spielzeiten Mitglied der höchsten Spielkasse der DDR, in der ewigen Tabelle belegt man den siebten Platz. Nach der Insolvenz schien die Zeit von RWE im Steigerwaldstadion beendet zu sein und es gab den Plan die Oberligaspiele im kleineren "Stadion an der Grubenstraße" auszutragen. Dieser Plan scheint aber hinfällig zu sein, die Oberliga Süd ist bereits am Wochenende gestartet und zumindest bei fussball.de sind alle Heimspiele des RWE im Steigerwaldstadion angesetzt. Ich konnte das Stadion heute von außen umrunden einen wirklich guten Blick bekommt man aber kaum.
Beim zweiten Stopp des Tages sollte dies aber anders aussehen, es ging weiter Richtung Jena wo das "Ernst-Abbe-Sportfeld" geöffnet und frei zugänglich war. Ich hatte meine Spiegelreflex-Kamera im Auto gelassen weil ich mit dieser Möglichkeit gar nicht gerechnet hatte und war dann zu faul noch einmal zurückzugehen und sie zu holen. Stattdessen machte ich nur ein paar Fotos mit meinen iPhone. Der Blickfang des Stadions ist eindeutig der Turm mit seiner Zeiss-Linse, die in Jena als heimliches Wahrzeichen der Stadt betitelt wird. Als die Linse 2009 weichen sollte, gab es nicht nur in der Fanszene einen großen Aufschrei, es gründete sich eine Bürgerinitiative die dafür sorgte das die Linse restauriert wurde und erhalten blieb. Seit 1965 hängt die Zeiss-Linse am Holzturm des Ernst-Abbe-Sportfeld und vermittelt heute weiterhin den Flair der alten Tage. Jena führt die ewige Tabelle der DDR-Oberliga an und wurde drei Mal Meister, nach einigen Jahren in der 3. Liga begann am Wochenende die neue Saison für Carl-Zeiss in der Regionalliga Nordost. Nach dem das Stadion besichtigt war ging es noch ins Jenaer Stadtzentrum, es mag Geschmackssache sein, aber Jena sollte tatsächlich eine der hässlichsten deutschen Städte sein? Die Stadt hat außer dem Fußballverein, wirklich gar nichts zu bieten.
Nach dem Kulturschock ging es dann weiter ins Hotel, welches etwa 15 Kilometer südlich von Jena steht. Ich traute meinen Augen nicht, aber man erreicht das Hotel am Ende eines etwa 3 Kilometer langen Feldweges direkt am Waldrand. Exzellente ruhige Lage und im dazugehörigen Restaurant gab es für mich heute für mich Sauerbraten mit Rotkohl, ordentlicher Preis für eine ziemlich kleine Portion, so sah ich mit gezwungen noch einen Nachtisch hinterher zu bestellen. Ganz klarer Negativpunkt ist aber hier auf jeden Fall die Internetverbindung. Mobiles Netz ist sowieso komplett Fehlanzeige und das Hotel Wlan ist super langsam und auch noch auf 200MB pro Tag begrenzt. Eher First-World-Problems, aber bin ja nur zwei Nächte hier.

Streetart vor dem Stiegerwaldstadion
Heimspielstätte von Rot-Weiss-Erfurt
Ernst Abbe Sportfeld von Carl Zeiss Jena
Das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt Jena
Ziemlich kleine Portion Sauerbraten
Panna Cotta zum Nachtisch

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