Montag, 13. Dezember 2021

#Gelesen: Het Duel

Sport lebt von seinen Duellen und Rivalitäten. Dortmund gegen Schalke, Madrid gegen Barcelona, Federer gegen Nadal, Ali gegen Frazier. Alles Sportgeschichten für die Ewigkeit, ein Duell wird sich in diese Reihe einreihen. Mathieu van der Poel gegen Wout van Aert. Zwei Radsportler die sich seit den Jugendkategorien immer wieder duelliert haben. Das ganze begann in der Nischensportart Cyclocross, in Deutschland auch als Querfeldein bekannt, und wurde nun auf die Große Bühne verlagert. Im Sommer kämpften der Niederländer Van der Poel und der Belgier Van Aert in der ersten Tour de France Woche um das Gelbe Trikot, spätestens nun war der Kampf der beiden Gladiatoren auch einer breiteren Öffentlichkeit aufgefallen.
Der niederländische Autor Wiep Idzenga hat dem Zweikampf bereits nun ein 212 Seiten starkes Buch gewidmet. Er befasst sich im dem Rennfilm der Flandern Rundfahrt 2020, bei welchem sich die beiden einen heißen Kampf um den Sieg lieferten. Bereits etwa 50 Kilometer vor dem Ziel fuhren die beide alleine an der Spitze des größten belgischen Radrennens und kämpften bis zur Ziellinie um den Tagessieg. Am Ende musste das Fotofinish entscheiden. Das Buch "Het Duel, de Titanenstrijd tussen Mathieu van der Poel en Wout van Aert" lässt den Rennfilm minütlich Revue passieren und verbindet diesen mit der Lebensgeschichte der beiden Radsportler. Von den ersten Aufeinandertreffen in den Jugendklassen bis hin zu den großen Duellen auf der Straße, wird die Geschichte der Rivalität von Beginn an nacherzählt und genau zusammengefasst. Das Buch ist nur auf niederländisch verfügbar, wodurch dies der erste internationale Bücherreview in diesem Blog ist. Ist man der Sprache mächtig und interessiert am Thema Radsport ist das Buch eine dicke Empfehlung. Wer weiß, vielleicht gibt es in naher Zukunft sogar einen zweiten Band. Es ist jedenfalls davon auszugehen, dass die Sportwelt dieses Duell noch einige Jahre begleiten wird.
Das Bild rechts zeigt die beiden während eines U23 Cyclocross Weltcups im Jahr 2014, das Foto unter diesem Artikel entstand bei einer Siegerehrung im Jahr 2019.

"Het Duel" gibt es in Deutschland für knapp 20€ über Amazon

Donnerstag, 4. November 2021

Groundhopping - September & Oktober 2021

Nachfolgend die Zusammenfassung meiner besuchten Spiele in den Monaten September und Oktober. Auf Grund anderer Verpflichtungen sind es im September nur drei Spielbesuche geworden, weshalb der Beitrag mit den Oktoberspielen aufgefüllt wird. Highlight war der lang geplante Besuch der Krefelder Edelstahlkampfbahn, welche in naher Zukunft umgebaut werden soll. Sonst stehen weiter kleine sehenswerte Grounds in der Umgebung im Mittelpunkt, die Normalität ist eben noch nicht vollständig zurück.

#01 - 5. September 2021 - TuS Haltern gg SpVgg Vreden - 1:1
Oberliga Westfalen - 2. Spieltag - Stauseekampfbahn, Haltern am See - 180 Zuschauer


Was lange währt, wird endlich gut. Seit gut zwei Jahren versuchte ich die Stauseekampfbahn in Haltern am See endlich zu kreuzen. Corona machte einen Strich durch die Rechnung, nun aber konnte der Platz endlich abgehakt werden. Mit dem Regionalligaaufstieg 2019 kam der TuS Haltern auf meine To-Do-Liste um meine Liga-Statistik der Regionalliga West zu komplettieren. Einen Großteil der Spiele der Regionalliga trug Haltern aber gar nicht im heimischen Stadion aus, sondern musste erst in den Mondpalast in Wanne-Eickel und später in das Lohrheidestadion in Wattenscheid ausweichen. Nur eine handvoll Regionalligaspiele fand tatsächlich in der Stauseekampfbahn statt und das waren dann die Spiele gegen die Vereine die ohne große Anhängerschaft anreisten. Als dann im März 2020 die Saison abgebrochen wurde, gab es ohnehin keine Möglichkeit mehr Regionalliga-Fußball in Haltern zu sehen, da man sich trotz sportlichem Klassenerhalt nach nur einem Jahr freiwillig wieder in die Oberliga zurückzog. Auch hier waren in der ganz kurzen Saison 2020/21 kaum Möglichkeiten gegeben das Kreuz zu setzen, sodass es wirklich bis zum 5. September 2021 dauerte. Mittlerweile waren wir also in der Spielzeit 2021/22 und der TuS Haltern spielte erneut in der Oberliga Westfalen und hoffte wohl wie sämtliche Vereine in Deutschland, endlich mal wieder eine komplette Saison spielen zu dürfen.
Gegründet wurde der Verein bereits 1882, die Fußballabteilung wurde ab 1907 in das Vereinsleben integriert. Größere Erfolge waren Mangelware, zwischen 1952 und 1956 spielte man einige Jahre in der drittklassigen Landesliga Westfalen. Über die Jahre machte man sich aber einen Namen als Talentschmiede, der gebürtig aus Haltern kommende Benedikt Höwedes machte beim TuS seine erste Schritte mit dem Ball. Auch Christoph Metzelder begann seine Fußballkarriere in seinem Heimatort, ab 2008 unterstützte Metzelder seinen Heimatverein dann finanziell und bewahrte ihn vor einer drohenden Insolvenz. In den folgenden Jahren bekam die Stauseekampfbahn einen Nebenplatz aus Kunstrasen mit Flutlicht, der Hauptplatz besitzt keine Flutlichtanlage. Aus einem geplanten Ausbau des Rasenplatzes wurde nichts, der Rasenplatz kommt völlig ohne Ausbau daher. Auf der Hauptgerade stehen ein paar Bänke, entsprechend trostlos kommt das Gelände daher. Nach deutschlandweiten Medienberichten hat man sich beim TuS Haltern mittlerweile weitgehend von Christoph Metzelder distanziert. Die Umkleidekabinen auf der Stauseekampfbahn trugen früher seinen Namen, diese Schilder wurden mittlerweile wieder abmontiert. Dem Engagement Metzelders ist aber sicherlich der größte Vereinserfolg zuzuschreiben. Zwischen 2015 und 2019 marschierte man innerhalb von vier Spielzeiten von der siebtklassigen Landesliga, über die Westfalen- und Oberliga bis in die Regionalliga West durch. Nach einem Jahr zog man sich freiwillig aus der 4. Liga zurück und ging den Schritt zurück in die Oberliga. In Verbindung damit entschloss man sich fortan überwiegend lokale Spieler unter Vertrag zu nehmen, die entweder in Haltern geboren wurden oder beim TuS ausgebildet wurden. In der aktuellen Spielzeit soll dies schon auf 75% der Spieler aus der ersten Mannschaft zutreffen.
#02 - 19. September 2021 - FC Hellas Krefeld gg SuS Schaag - 1:1
Kreisliga A Kempen-Krefeld - 5. Spieltag - Edelstahlkampfbahn, Krefeld
- 88 Zuschauer


In Krefeld wird sich in den nächsten Jahren einiges tun, sämtliche Sportanlagen der Stadt sollen modernisiert werden. Auch ein Umbauplan der Edelstahlkampfbahn im Westen der Stadt liegt seit Herbst 2020 vor und wartet auf Umsetzung. Der Rasenplatz der 1938 eröffneten Anlage soll durch einen Kunstrasen ersetzt werden, außerdem könnte die unüberdachte Sitzplatztribüne weichen und die Stehstufen, welche die komplette Anlage umrundet, sollen begrünt werden. Den aktuellen Charme wird die Edelstahlkampfbahn in jedem Fall verlieren, deshalb bin ich froh den Platz noch in seinem ursprünglichen Zustand besucht zu haben. Bereits zu diesem Zeitpunkt war jederzeit mit einem Beginn der Umbaumaßnahmen zu rechnen, noch war aber kein fester Termin für den Baubeginn gefunden.
Den Namen bekommt das Stadion von der "Deutschen Edelstahlwerke AG", dessen Verwaltungsgebäude direkt gegenüber des Spielfeldes liegt und das Stadionbild dadurch eindeutig prägt.
Geplant und gebaut wurde das Stadion damals von Hans Mehrtens einem Architekten aus Schwelm, der damals zu den führenden Architekten des Rheinlands gehörte, was er wohl auch seiner Verbundenheit zur NSDAP zu verdanken hatte. Zum Zeitpunkt der Eröffnung im Jahr 1938 war es laut Aussagen in der Krefelder Stadtchronik eine der modernsten Kleinspielfeldanlagen in ganz Deutschland. Bis heute hatte sich am ursprünglichen Zustand des Stadions wenig bis gar nichts verändert. Auf der Gegengerade sind drei Aufgänge auf die Stehstufen einsturzgefährdet und deshalb für den Publikumsverkehr gesperrt. Bespielt wird die Edelstahlkampfbahn heute von CSV Krefeld und von Hellas Krefeld. Beide Vereine tragen hier abwechselnd ihre Heimspiele in der Kreisliga A aus.

#03 - 30. September 2021 - FC 1911 Zons gg SC 1936 Grimlinghausen - 5:0
Kreisliga A Grevenbroich Neuss - 5. Spieltag - Stadion Zonser Heide, Dormagen - 100 Zuschauer


Endlich mal wieder ein Flutlichtspiel unter der Woche mitgenommen. Der FC 1911 Zons hatte ein Ligaspiel in der Kreisliga A auf Donnerstagabend angesetzt, da eine Länderspielpause angesetzt war und es wenig Alternativprogramm gab hatten auch zahlreiche weitere Hopper den Weg in das "Stadion Zonser Heide" gefunden. Der Kunstrasenplatz bietet auf der Hauptgeraden eine ausgebaute sechsstufige Traverse, während auf der Gegengerade die Spiele von einem Graswall, welcher in die Kurven übergeht, aus verfolgt werden können. Die Leichtathletik-Laufbahn zerstört die Fußballidylle ein wenig.
Über die Geschichte der Gastgeber gibt es wenig Informationen. Im November 1911 gegründet gibt es aus den Gründungsjahren keinerlei öffentliche Informationen. In den 1990er Jahren war man drei Spielzeiten Teilnehmer der damals fünftklassigen Verbandsliga Niederrhein, höherklassig wurde in der Stadt am Rhein nie gespielt. Seit Beginn der 2000er Jahre ist man Teil der Kreisliga A im Bezirk Grevenbroich - Neuss, drei mal schaffte man seit dem den Aufstieg in die Bezirksliga, konnte sich dort aber jeweils nur eine Saison halten und kehrte immer wieder sofort in die Kreisklasse zurück.

#04 - 9. Oktober 2021 - SSV Elspe gg Rot-Weiß Ostentrop-Schönholthausen - 0:4
Kreisliga A Olpe - 7. Spieltag - Sportanlage Wiesengrund, Lennestadt - ca. 80 Zuschauer


Wie ich erfuhr ist Elspe vor allem für die Karl May Festspiele bekannt, ich hatte von dieser Veranstaltung noch nie gehört, aber ich wusste, dass in der Ortschaft ein ehemaliger Teilnehmer des DFB Pokals beheimatet ist. Der SSV Elspe qualifizierte sich 1977 für den Deutschen Pokal und war die erste Mannschaft aus dem Fußballkreis Olpe welche an der Endrunde um den DFB Pokal teilnehmen durfte. Heute merkt man auf der Sportanlage Wiesengrund, wenig bis gar nichts mehr vom Höhenflug vergangener Tage. Gegründet wurde man im Jahr 1911 und spielte damals noch unter dem Namen DJK Elspe, das erste Spiel verlor man mit schlappen 1:17 gegen Edelweiß Grevenbrück. Den heutigen Namen SSV Elspe trägt man seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, die Sportanlage Wiesengrund wird seit 1961 bespielt. Bis 2004 auf Asche, seit dem verfügt das Gelände über einen Kunstrasenplatz, der heute mit einem Ausbau auf einer Geraden versehen ist. Eine dreistufige Traverse, welche mittig mit einer Überdachung und wenigen Sitzbänken versehen ist. Auf der Überdachung liest man neben einigen Sponsoren auch den Namen des Stadions.
In der Qualifikation für den DFB Pokal hatte man den haushohen Favoriten Sportfreunde Siegen eliminiert und hoffte bei der Auslosung auf das große Los. Dieses blieb aus, am 30. Juli 1977 traf man auf den hessischen Landesligisten SC Gladenbach, die zu allem Überfluss auch noch Heimrecht hatten. Elspe verlor vor rund 1300 Zuschauern mit 2:1. Gladenbach schied später in der 2. Runde gegen Sandhausen aus. Auf Ligaebene kam der größte Erfolg im Jahr 1985 mit dem Aufstieg in die fünftklassige Landesliga Westfalen, welche man in der ersten Spielzeit mit Tabellenplatz drei abschließen konnte, von da an ging es über die Jahre dann aber nur noch bergab. 2008 spielte man in der Kreisliga B. Seit dem Jahr 2010 ist man in der Kreisliga A zu Hause und lebt dort den üblichen Liga-Alltag. Der Ruhm der einstigen DFB Pokal-Teilnahme ist aber schon längst verflogen und so denken die Menschen wenn sie Elspe hören eben nicht an Fußball, sondern an Winnetou und Karl May.

#05 - 10. Oktober 2021 - TuS Grevenbroich gg VfL Jüchen-Garzweiler II - 4:2
Kreisliga A Grevenbroich-Neuss - 8. Spieltag - Schloßstadion, Grevenbroich - 35 Zuschauer


Seinen 110 Jährigen Geburtstag feierte der TuS Grevenbroich in diesem Jahr, gegründet wurde man am 10. April 1911 unter dem Namen FC Grevenbroich. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges wechselte man in regelmäßigen Abständen seinen Namen, spielte zeitweise als Viktoria Grevenbroich oder als VfL Grevenbroich. 1945 kam es dann zu seiner Fusion mit dem ortsansässigen Turnclub zum TuS Grevenbroich, obwohl sich der Turnclub bereits zwei Jahre später wieder abspaltete behielt man den Vereinsnamen bis heute.
Die Heimat der Grevenbroicher ist seit 1939 das Schloßstadion, welchen seinen Namen vom direkt anliegenden "Alten Schloss" bekommt. Beides befindet sich auf dem Gelände der Landesgartenschau von 1995, welche damals in Grevenbroich stattfand. Blickfang der Anlage ist die rund 1000 Zuschauer fassende Sitzplatztribüne, auf welcher die Sitzbänke mittlerweile zwar in die Jahre gekommen sind, sonst aber in einen guten Zustand vorweist. Der restliche Stadionumlauf ist von Betonstufen umzogen und einem Vereinsheim am Eingang, von wo sich die Spiele von einer angebauten Terrasse verfolgen lassen. Der Rasenplatz ist von einer Aschelaufbahn umgeben. Ein ziemlich sehenswerter Ground, in jedem Fall sehenswerter als der Fußball der mittlerweile in Grevenbroich gespielt wird. Der TuS spielt seit 2019 nur noch in der Kreisliga, der sportliche Tiefpunkt der Vereinsgeschichte, zuvor hatte man seit der Gründung immer höherklassig gespielt. Seine erfolgreichste Zeit erlebte der Verein in den 1970er Jahren als man zwei Spielzeiten in der höchsten Amateurliga spielte. Zu Beginn der 1990er kehrte man noch einmal in die Verbandsliga zurück, die nach Einführung der Oberliga aber nur noch die viert-höchste Spielklasse war. Auch Mitte der 2000er Jahre spielte man wieder in der Verbandsliga, welche nach erneuten Ligareformen aber nur noch die fünfthöchste Spielklasse war. Der Aufstieg in diese Liga im Jahr 2004 war bis heute auch der letzte, in den folgenden Jahren folgte nur noch die Abstiege in die Landes- und Bezirksliga, bevor man eben 2019 den bitteren Gang in die Kreisliga antreten musste.

#06 - 17. Oktober 2021 - FSV Gevelsberg gg FC Wetter 10/30 - 3:1
Bezirksliga Westfalen - Staffel 6 - 8. Spieltag - Stadion Stefansbachtal, Gevelsberg - 50 Zuschauer


Es ist gut 30 Jahre her, da wurde im Gevelsberger Stadion Stefansbachtal noch drittklassiger Fußball gespielt. Der damalige VfL Gevelsberg war Teil der Oberliga Westfalen und empfing zu Beginn der 90er Jahre Vereine wie Preußen Münster oder Arminia Bielefeld. 1994 verpasste man mit Platz sieben in der Abschlusstabelle nur ganz knapp den Sprung in die neu gegründete Regionalliga West/Südwest. In der darauf folgenden Saison geriet der Verein in finanzielle Schwierigkeiten und wurde im Laufe der Saison vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Der VfL verschwand aus dem höherklassigen Fußball und fand sich nach vier Abstiegen in Folge ab 1998 in der Kreisliga B wieder. 2004 kam es zur Fusion der Fußballabteilung des VfL mit den Sportfreunden Eintracht Gevelsberg und es entstand der heutige FSV Gevelsberg, welcher sich seit der Saison 2007/08 in der Bezirksliga etabliert hat.
Heimat damals wie heute der Gevelsberger ist das Stadion Stefansbachtal, eine weitläufige Anlage welche auf einer der Geraden eine überdachte Sitzplatztribüne besitzt, während die Gegengerade mit einem dreistöckigen Graswall aufwartet, welcher dadurch wohl als Naturtribüne bezeichnet werden kann. Um den Grasplatz herum befinden sich neben der Laufbahn auch zahlreiche weitere Leichtathletik Ausbauten, wie eine Wurfkäfig oder eine Sprunganlage.

#07 - 24. Oktober 2021 - SG Telgte gg SF Ostinghausen - 3:1
Bezirksliga Westfalen - Staffel 7 - 9. Spieltag - Takko Stadion, Telgte - 150 Zuschauer


Einen wunderschönen Herbsttag im Münsterland verbracht und dabei die SG Telgte besucht, die ihre Bezirksligaspiele im Takko Stadion austragen. Der bekannte Textildiscounter hat seinen Sitz in Telgte und unterstützt den heimischen Fußballverein mit einem Sponsoring. Dies spiegelt sich stark im Stadionbild wieder, fast überall findet man das Takko Logo. Auf den Banden, auf Flaggen und nicht zuletzt auf der großen Pforte des Stadioneinganges. Das Stadion ist recht sehenswert, verfügt über Ausbau auf einer Gerade in Form einer Tribüne aus Steinstufen inklusive Wellenbrecher. Auf einer Hinter-Tor-Seite befinden sich erhöht die Umkleidekabinen der Mannschaften. Flutlicht gibt es nur auf dem direkt benachbarten Kunstrasenplatz, während der Naturrasen ohne Beleuchtung auskommen muss. Die SG Telgte ist seit Jahren fester Bestandteil der unteren Amateurligen im Münsterland, schaffte aber nie den Sprung über die Landesliga hinaus. Im Jahr 2019 feierte man sein 100 jähriges Vereinsjubiläum, Highlights der Vereinshistorie waren Testspiele gegen Bundesligisten, welche während der Saisonvorbereitung gegen die SG im Takko-Stadion spielten. 1997 gewann beispielsweise der FC Köln mit 1:12, 1999 siegte Schlake 04 mit 0:8. Zuletzt nutzte auch Preußen Münster das Stadion in Telgte vermehrt für Testspiele und empfingen unter anderem Verl und Fortuna Köln.

#08 - 31. Oktober 2021 - FSV 09 Geilenkirchen gg SC Selfkant II - 2:0
Kreisliga B Heinsberg - 11. Spieltag - Waldstadion, Geilenkirchen - ca. 40 Zuschauer


Der 31. Oktober genau vor einem Jahr, war der letzte Tag an welchem der Amateur-Fußball erlaubt war. Danach ging es für rund acht Monate in den Fußball-Lockdown. Ein Jahr später sind die Corona-Zahlen sogar noch höher als im Jahr zuvor, trotzdem scheint der Ball diesmal weiter zu rollen. Der Monat wurde mit einem Besuch in Geilenkirchen abgeschlossen und dem Spiel in der Kreisliga B zwischen dem FSV 09 Geilenkirchen-Hünshoven gegen die Zweitvertretung des SC Selfkant. Auf einschlägigen Seiten wurde als Spielort der Rasenplatz des Waldstadions angegeben, das Spiel fand aber auf dem danebenliegenden Ascheplatz statt. Wobei auch dieser auf Grund fehlender Pflege, teilweise schon mit einer Sicht aus Unkraut und sonstigem Gewächs überzogen ist. Gepflegt ist im Stadion nur das große Schild am Eingangsbereich, welches die Gäste mit einem "Willkommen im Waldstadion Geilenkirchen" begrüßt. Auf der Anlage selber ist die Sprecherkabine der Blickfang, diese wird aber ebenso wenig genutzt wie die dort installierte Ergebnisanzeigetafel. Das Stadion ist in die Jahre gekommen, genauso wie die erfolgreiche Zeit des FSV Geilenkirchen, die immerhin zwischen 2001 und 2007 Teil der Verbandsliga Mittelrhein, der heutigen Mittelrheinliga, waren. Mittlerweile ist man nur noch ein Fahrstuhlverein zwischen Kreisliga B und A.

Dienstag, 7. September 2021

Groundhopping - August 2021

Wieder mal ein bunter Fußballmonat, in dem immerhin eine Liga wieder komplettiert werden konnte. Die Regeln werden durch neue Schutzverordnungen mittlerweile aber wieder undurchsichtig und von allen Vereinen auch verschiedenen interpretiert. Dabei sollte die aktuelle Schutzverordnung zumindest in Nordrhein-Westfalen auf den Amateur-Fußball keine Auswirkung haben, solange der Sport unter freiem Himmel stattfindet und nicht mehr als 2.500 Zuschauer kommen sollte es zu keinerlei Beschränkungen im Spielbetrieb kommen. Keine 3G-Regel, keine Kontaktnachverfolgung, weder für Zuschauer noch für Spieler. Die aktuelle Vorlage läuft irgendwann im September wieder aus und wird dann sicherlich wieder angepasst. Mal gucken ob es möglich sein wird nach zwei Jahren wieder einmal eine komplette Saison im Amateurfußball durchspielen zu können...

#01 - 1. August 2021 - SSVg Velbert gg SV Bergisch Gladbach - 1:3
Testspiel - Stadion Velbert, Velbert - 90 Zuschauer


Das Stadion Velbert ist seit gut einem Jahr die neue Heimat der SSVg Velbert und Teil eines hoch modernen Sportzentrums. Am 29. August 2020 wurde das neue Stadion mit einem Freundschaftsspiel der Velberter gegen den Wuppertaler SV eingeweiht, damals waren nur ausgewählte 300 Zuschauer zugelassen und auch bis zum Saisonabbruch was es quasi unmöglich als ausstehende Person ein Spiel im neuen Stadion zu streifen. Kurz vor dem einjährigen Jubiläum ergab sich dann endlich die Möglichkeit, als ein Testspiel zwischen Velbert und Bergisch Gladbach 09 im "Stadion Velbert" angesetzt wurde. Die Bauzeit betrug ein gutes Jahr und es entstand ein Stadion mit einer Kapazität von 2.800 Plätzen, welche sich auf eine überdachte Sitzplatztribüne und eine unüberdachte Stehplatztribüne auf der Gegengerade verteilen. Die beiden Hinter-Tor-Seiten sind nicht ausgebaut, könnten aber bei Bedarf erweitert werden und so die Gesamtkapazität auf 5.000 Plätze erhöhen. Die Sitzschalen der Tribüne ergeben nebenbei den Schriftzug "Velbert". Die moderne Infrastruktur mit einem großen Parkplatzsystem um die Sportanlage und er neuen Flutlichtanlage sorgen dafür, dass die Spielstätte die Anforderungen für einen Spielbetrieb in der Regionalliga erfüllt. Das hat auch der KFC Uerdingen mit bekommen, welcher seine Spiele in der neuen Saison in Velbert austragen wird. Nach Duisburg, Düsseldorf und Lotte also wieder ein neues Exil für den Krefelder Kult-Klub.
Die alte Spielstätte der SSVg das "Stadion Sonnenblume" ist seit der Eröffnung des neuen Stadions verlassen und könnte bald abgerissen werden. Die neue Heimat bietet den Velbertern aber ein wirklich hochmodernes Sportzentrum, mit angeschlossenem Trainingsgelände und Kunstrasenplatz für die Nachwuchsmannschaften. Ziel mit einer solchen Anlage kann eigentlich nur die schnelle Rückkehr aus der Oberliga in die Regionalliga sein. Teil dieser war die SSVg zuletzt in der Spielzeit 2015/16.


#02 - 3. August 2021 - 1. FC Gummersbach gg TV Klaswipper - 1:5
Kreispokal Berg - 2. Runde - Stadion Lochwiese, Gummersbach - ca. 25 Zuschauer


Gummersbach ist bekannt für den Handball. Fußball spielt in der Kreisstadt nur eine Nebenrolle. Dabei war der heutige 1. FC Gummersbach lange Teil des aus dem Handball bekannten VfL Gummersbach. Der erste Fußballverein entstand im Januar 1910 unter dem Namen FC Teutonia Gummersbach. Nach mehreren Fusionen ging man im Jahr 1937 in den VfL Gummersbach auf. In den 1970er Jahren stand man kurz vor dem Aufstieg in die Verbandsliga, verpasste den großen sportlichen Erfolg aber immer wieder, während die Handballabteilung ein Abonnement auf den Deutschen Meistertitel zu haben schien. Der Fußball war eindeutig eine Randsportart in Gummersbach. Als die Handballabteilung zur Jahrtausendwende in finanzielle Schwierigkeiten geriet, spaltete sich die Fußballabteilung ab und spielt seit März 2000 unter den Namen 1. FC Gummersbach. Spielstätte ist das Stadion Lochwiese im Schatten des Kreishauses. Der Kunstrasenplatz besitzt auf seiner Längsseite eine ausgebaute Stehstufentribüne. Auch in der Lochwiese spielte früher Handball die Hauptrolle, bei Feldhandballspielen sollen bis 20.000 Zuschauer vor Ort gewesen sein, damals war auch noch die Gegengerade ausgebaut. Heute finden sich bei Heimspiel des Kreisliga-C-Ligisten selten mehr als 50 Zuschauer ein. Es soll wohl Pläne geben, dass der 1. FC wieder zu seinem Stammverein zurückkehren könnte. Bisher sind dies aber nur Gerüchte.

#03 - 8. August 2021 - SV Langendreer 04 gg SV Höntrop - 4:2
Testspiel - Stadion am Hessenteich, Bochum - ca. 40 Zuschauer


Wieder mal ein sehenswerter Platz im Ruhrgebiet. Das "Stadion am Hessenteich" in Bochum-Langendreer war einen Besuch wert. Blickfang des Platzes ist die überdachte Stehplatztribüne, welche an der Seite groß mit dem Namen der Hausherren bedruckt ist. Die Gegengerade ist ebenfalls mit Stehstufen ausgebaut, diese müssen aber ohne Überdachung auskommen. Der Rasenplatz ist von einer Aschelaufbahn umgeben. Vor der Tribüne steht zu dem eine Werbebande, die aber ohne Sponsor auskommt, stattdessen nur die Mannschaft mit den Worten "04er geben niemals auf, sie kämpfen" Motivation spenden soll. Zuhause am Hessenteich ist der Kreisligist "SV Langendreer 04", welcher in den 1920er Jahren einer der Vorzeigeklubs im Pott war und lange Zeit erstklassig spielte. Mit Einführung der Gauligen in den 1930er Jahren verschwand der Bochumer Stadtteil Klub aber langsam von der Bildfläche. Ende der 50er hatte man dann ein längeres Intermezzo in der drittklassigen Verbandsliga und schaltete in der Qualifikation zum DFB Pokal mit Borussia Dortmund sogar den damals amtierenden Deutschen Meister aus. Das letzte mal für Aufmerksamkeit sorgte man in Langendreer mittlerweile vor mehr 20 Jahren, als man in der Spielzeit 1998/99 für ein Jahr in der viertklassigen Oberliga Westfalen spielte, nach einem Jahr aber aus dieser Liga schon wieder abstieg. Mittlerweile gibt es im Stadion am Hessenteich, welches eine Kapazität für 7.000 Zuschauer hat, nur noch Kreisliga A Fußball zu sehen.

#04 - 10. August 2021 - SV Schönenbach gg SV Frielingsdorf - 0:2
Kreispokal Berg - Viertelfinale - Lademacher Waldarena, Waldbröl - ca. 100 Zuschauer


Irgendwo mitten im nirgendwo versteckt sich die "Lademacher Waldarena" des SV Schönenbach. Ein ambitionierter Teilnehmer der Kreisliga A, welcher bisher in seiner gesamten Vereinsgeschichte noch nie den Sprung in eine höherklassige Liga schaffte. Die Spielstätte liegt abgelegen auf einem Feld, am Ende einer etwa ein Kilometer langen Straße welche den Namen "Lademacher-Waldarena-Weg" trägt. Benannt ist die Arena nach Hartmut Lademacher, einem Unternehmer und Multimillionär welcher den Verein schon länger finanziell unterstützt und daher als Mäzen der Schönenbacher bezeichnet werden kann. Lademacher kommt gebürtig aus Windeck und hatte in den 1990er Jahren schon die Handball-Abteilung des VfL Gummersbach mit seinem Geld unter die Arme gegriffen. Auch den Bau des nach ihm benannten Stadions subventionierte Lademacher mit einer beträchtlichen Summe. Es entstand ein Kunstrasenplatz mit angeschlossenem Vereinshaus. Wirklicher Ausbau fehlt auf dem Platz allerdings. Im von mir besuchten Spiel gegen den SV Frielingsdorf kam für Schönenbach das Aus im Kreispokal und damit verpasste man eine erneute Qualifikation für den Landespokal, für welchen man sich erstmals und bisher auch zum einzigen mal mit dem dritten Platz im Kreispokal 2017 qualifiziert hatte. Damals erreichte man nach einem Sieg über den FC Hürth immerhin die zweite Runde.  

#05 - 15. August 2021 - FC Schalke 04 II gg 1. FC Köln II - 1:2
Regionalliga West - 1. Spieltag - Neues Parkstadion, Gelsenkirchen - 350 Zuschauer


Mit dem Besuch des "Neuen Parkstadion" auf Schalke ist die Regionalliga West wieder komplett. Es ist tatsächlich ein historischer Ort an dem der Schalker Nachwuchs nun seine Heimspiele austrägt. Bis 2008 stand an selber Stelle noch das original Parkstadion, in welchem Schalke im Jahr 2001 für 3 Minuten Deutscher Meister war. Zwischen 2004 und 2008 wurde das Original schrittweise abgerissen. Schon damals gab es den Plan auf dem Areal das Trainingsgelände der Schalker zu erweitern. Ab 2015 folgten dann erste Arbeiten und nach 5 Jahren war das Großprojekt abgeschlossen. Das "Neue Parkstadion" stand nun in mitten zahlreicher Trainingsplätze, einem Leistungszentrum und neuen Parkhäusern. Zur Erinnerung an alte Zeiten lies man den Nordöstlichen Flutlichtmast stehen. Früher passten in das Parkstadion über 70.000 Zuschauer, der Neubau bietet nur noch bescheidene 2.999 Plätze. Die Zuschauerplätze befinden sich auf der ehemaligen Gegengerade, dessen Tribüne noch teilweise im Original erhalten blieb. Die Eröffnung fiel coronabedingt kleiner Aus als geplant. Zunächst war ein Spiel der ersten Schalker Mannschaft gegen Zenit St. Petersburg für den 29.3.2020 angesetzt, dies wurde auf Grund der gerade startenden Pandemie abgesagt. Eine Eröffnung im kleineren Rahmen gab es dann am 15.8.2020 als Schalke gegen den SC Verl antrat. Die letzte Regionalliga-Saison spielte die Knappenschmiede dann vor leeren Rängen, nun waren zum Start in die Saison 2021/22 erstmals Zuschauer zu gelassen, so haben die Groundhopper nun die Gelegenheit ihre Regionalliga Statistik wieder aufzufüllen.

#06 - 21. August 2021 - Rot-Weiß Lüdenscheid gg TuS Ennepetal - 1:3
Westfalenpokal - 1. Runde - Nattenbergstadion, Lüdenscheid - 150 Zuschauer


Endlich rollte der Ball mal wieder im Lüdenscheider Nattenbergstadion. Ein echter Leckerbissen für den Stadionliebhaber, entsprechend groß war der Auflauf an Groundhoppern obwohl parallel noch ein großes Hopperevent auf Helgoland stattfand. Das Nattenbergstadion wurde 1972 eröffnet, der Heimatverein Rot-Weiß-Lüdenscheid befand sich gerade im Aufschwung und sollte zwischen 1977 und 1981 vier Spielzeiten in der damals noch zweigeteilten 2. Bundesliga spielen. Damals verfügte das Stadion noch über 17.000 Plätze, 2009 wurden die Stehplätze in den Kurven und auf der Gegengerade zurück gebaut und durch einen Graswall ersetzt, seit dem ist das Fassungsvermögen auf rund 7.102 Plätze geschrumpft. Die Sitzplatztribüne, welche sich über die gesamte Gerade zieht, steht nach wie vor. Blickfang sind aber die vier Flutlichtmasten, die mit einer eigenartigen Konstruktion daher kommen. Regelmäßig bespielt wird der Rasenplatz im Nattenbergstadion schon länger nicht mehr. Die Rot-Weißen Lüdenscheider spielten zuletzt nur noch auf dem benachbarten Kunstrasenplatz. Regelmäßig wurde hier zuletzt vor dem Umbau im Jahr 2009 gespielt, seit dem fanden auf dem Hauptplatz nur noch eine handvoll auserwählte Spiele statt. Umso überraschender kam die Meldung, dass die Erstrundenpartie im Westfalenpokal zwischen RWL und TuS Ennepetal im Stadion ausgetragen werden sollte. Entsprechend schnell waren die Wochenendpläne geschmiedet. Über den Ground gibt es noch viele interessanten Geschichten zu erzählen, vielleicht gibt es in Zukunft ein ausführliches Feature im Rahmen der Beiträge über Historische Grounds. Wird aber noch dauern, da ich dafür noch mal in Richtung Lüdenscheid fahren müsste, um den Nattenberg mit meiner Spiegelreflex-Kamera abzulichten. Ist die Frage, wann das möglich sein wird.

#07 - 22. August 2021 - SV Beuel 06 gg TuS Buisdorf - 1:3
Bezirksliga Mittelrhein - Staffel 2 - 3. Spieltag - Franz-Elbern-Stadion, Bonn - 100 Zuschauer


Im Franz-Elbern-Stadion in Bonn auf der rechten Rheinseite ist SV Beuel 06 beheimatet. Dieser Sportverein entstand ist im Jahr 1924 als sich zwei Beueler Stadtteilvereine zur einer Fusion entschieden. Zwischen den beiden Weltkriegen erlebte der Verein seine erfolgreichste Zeit und war Teil der erstklassigen Gauliga, welche man in der Spielzeit 1937/38 als Erster beendete und offiziell zum Mittelrheinmeister wurde. Die Entscheidung fiel allerdings erst am Grünen Tisch, da die Bonner gegen eine Spielwertung in Berufung gegangen waren und dadurch im Nachhinein zwei Punkte gut geschrieben bekamen und noch an Alemannia Aachen vorbeizogen. Die Mittelrheinmeisterschaft hätte eigentlich die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft bedeutet, diesen Platz bekamen aber die Aachener da dem Bonner Protest erst zwei Tage nach Meldeschluss stattgegeben wurde. Nach Ende der zweiten Weltkrieges konnten die Grün-Weißen Beueler die Teilnahme an der neu gegründeten Oberliga West nicht finanzieren und verschwanden von der überregionalen Fußballfläche.
Heimspielstätte ist das 1936 eingeweihte Franz-Elbern-Stadion, ein Name der auf die vorhandene Tradition des Vereins verweisen soll. Benannt nach dem achtfachen Nationalspieler Franz Elbern, der während seiner aktiven Zeit für den SV Beuel engagiert gewesen ist und auch Teil der Meistermannschaft von 1938 war. Der Rasenplatz ist in einem ziemlich verwittertem Zustand, Ausnahme ist eine Reihe von Betonstehstufen auf einer Gerade, welche noch ziemlich neu wirken. Die Stufen in den Kurven und auf der Gegengerade sind ziemlich überwuchert und kaum noch zu erkennen. Nur die erste Mannschaft trägt ihre Spiele auf dem Rasenplatz aus, der allerdings ohne Flutlichtanlage auskommt. Die Reservemannschaften spielen auf dem direkten benachbarten Kunstrasenplatz.

#08 - 29. August 2021 - SV Kendenich gg SC Glessen 3 - 2:5
Kreisliga D Rhein-Erft - Staffel 7 - 4. Spieltag - Stadion Hürth, Hürth - ca. 40 Zuschauer


Zum Monatsende gab es dann noch mal einen echten Leckerbissen in Hürth zu streifen. Der SV Kendenich spielt diese Saison im altehrwürdigen Stadion Hürth, welches damit nach einigen Jahren Pause wieder Schauplatz von Fußballspielen ist. Nach dem dies bekannt wurde, setzte ich mir den Platz ganz oben auf meine To-Do-Liste und Ende August war es dann soweit. Am 4. Spieltag der Kreisliga D Rhein-Erft empfing Kendenich die dritte Mannschaft des SC Glessen, etwa 40 Zuschauer fanden trotz Dauerregen und früh herbstlichen kühlen Temperaturen den Weg ins Stadion im Ortsteil Alt-Hürth. Zuletzt trug der aktuelle Mittelrheinligist FC Hürth hier vor einigen Jahren seine Ligaspiele aus bevor man 2015 in den salus-Park umzog, nun lag der Ground für eine Zeit lang aber fußballerisch brach, verfiel dabei aber nicht. Der Rasenplatz befindet sich weiterhin in gutem Zustand und darf nun wieder das rollende Leder willkommen heißen. Blickfang ist aber nicht das Spielfeld sondern die Haupttribüne im Elascon Baustil, welche aus den 1930er Jahren stammt. Daneben gibt es Ausbau in Form von Betonstufen, welche sich auch auf der Gegengerade befinden. So mancher höherklassiger Verein würde sich nach einem solchen Ground wie dem Stadion Hürth mit Sicherheit die Finger lecken, stattdessen wird vermutlich bald nur noch auf Kunstrasenplätzen ohne Ausbau gespielt. Aber schön, dass es ihn ab und an immer wieder noch gibt. Das klassische Stadion. In direkter Nachbarschaft des Stadions liegt die Hürther Radrennbahn, welche zwischen 1938 und 1990 Schauplatz vieler internationaler Bahnradrennen war. Heute kann die Anlage als Lost Ground bezeichnet werden, ist komplett umzäunt und darf nicht mehr betreten werden.