Samstag, 3. Dezember 2022

Groundhopping - September & Oktober 2022

Nach dem vollgepackten Sommer mit dem Trip durch den Großraum München und zahlreichen weiteren Spielen im August wurde es im Herbst gewollt und ungewollt ein bisschen ruhiger. Ich bin keiner der jede Woche drei oder vier Spiele sehen muss, es ist nicht mein Ziel jeden Kunstrasenplatz in der Umgebung in meiner Statistik zu haben. Weniger ist manchmal mehr. Im Oktober hatte es mich dann aber doch mit Corona erwischt, sodass es dann doch zu einer zweiwöchigen Zwangspause kam. Highlight des Herbstes war in jedem Fall der lang geplante Besuch im Salmtalstadion, dazu gab es einen erneuten Ausflug nach Rhynern die Zeit kurzem in einem neuen Stadion spielen. Auf der erneuten Vervollständigung der NRW-Oberligen wird der Fokus auch im Winter liegen. Die Aufstieger in Westfalen mit Bövinghausen und Dellbrück wurden im Oktober abgehackt, fehlt nur noch Gievenbeck bei Münster.

#01 - 6. September 2022 - SV Bergisch Gladbach 09 gg SV Eintracht Hohkeppel - 4:5 nE
Kreispokal Berg - Halbfinale - Belkaw Arena, Bergisch Gladbach - 280 Zuschauer


Mal wieder ein Besuch beim Heimatverein in der Belkaw Arena in Bergisch Gladbach. Im Halbfinale des Kreispokal Berg kam es zum Spitzenspiel zwischen den beiden Oberligisten SV Bergisch Gladbach und Eintracht Hohkeppel. Nachdem Bergisch Gladbach nach einem kurzen Regionalliga Ausflug wieder Teil der Mittelrheinliga ist, ging es für Hohkeppel in den letzten Jahren stetig höher in der Ligapyramide. 2010 stieg man von der Kreisliga C in die B-Klasse auf, mit dem Mittelrheinliga-Aufstieg am Ende der letzten Saison erreichte der Verein seinen vorläufigen Höhepunkt. Highlights auf dem Platz gab es im Kreispokal Halbfinale aber wenige. Nach 120 Minuten war immer noch kein Tor gefallen, im Elfmeterschießen sicherte sich dann der Gast aus Hohkeppel den Sieg und den Einzug ins Kreispokalfinale, welches auch mit dem direkten Einzug in den Landespokal verbunden ist, für diesen kann sich Bergisch Gladbach noch über das Spiel um Platz 3 qualifizieren.

#02 - 11. September 2022 - SC Fortuna Bonn gg Wahlscheider SV - 5:1
Bezirksliga Mittelrhein - Staffel 2 - 4. Spieltag - Stadion Wasserland, Bonn - 150 Zuschauer


Die Bezirksliga Mittelrhein ist um einen schönen Ground reicher. Fortuna Bonn ist nach einigen Kreisliga Jahren wieder in die Bezirksliga zurück gekehrt und spielt nun wieder auf dem Rasenplatz im Stadion Wasserland. Während der Zeit in der Kreisliga wurde hauptsächlich auf dem danebenliegenden Kunstrasen gekickt und der Rasenplatz nur sporadisch bespielt. Die ersten Spiele der neuen Saison waren aber allesamt auf dem Hauptplatz angesetzt, es ist aber davon auszugehen, dass man zum bevorstehenden Winter wieder notgedrungenen auf den Kunstrasenplatz wechseln muss. Das Stadion Wasserland verfügt über einen Ausbau auf der Hauptgerade in Form von sieben Stufen, auf Grund der Aschelaufbahn um das Spielfeld kommt die Anlage sehr weitläufig daher. Der komplette Stadionumlauf ist von Bäumen umgeben, hinter der Gegengerade bildet der Tower der Deutschen Post ein extravagantes Panoramabild. Im Vergleich zu den zahlreichen Kunstrasenplätzen auf Bezirksligaebene bildet das Stadion Wasserland in jedem Fall eine willkommene Abwechslung.

#03 - 23. September 2022 - SSV Homburg-Nümbrecht gg FV Wiehl 2000 - 3:0
Landesliga Mittelrhein - Staffel 1 - 6. Spieltag - Sportpark am See, Nümbrecht - 450 Zuschauer


Als ich im März 2019 das Oberberg-Derby zwischen Wiehl und Nümbrecht besuchte, war es einer meiner besten Erlebnisse im Amateur-Fußball. Knapp 900 Zuschauer damals auf der Walter-Lück-Sportanlage in Wiehl, dazu zwei rivalisierende Fangruppen, inklusive organisiertem Support und Pyroeinsatz. Entsprechend groß waren die Erwartungen zur selben Begegnung rund zweieinhalb Jahre später, diesmal mit Heimrecht für den SSV Homburg-Nümbrecht am Sportpark am See. Das Fazit viel im nach hinein aber miserabel aus. Das lag hauptsächlich am Spielort, der Sportpark am See ist nicht der schlechte Ground den ich je besucht habe. Es ist ein Kunstrasenplatz ohne Ausbau, soweit so gut. Der Platz ist umgeben von einer Laufbahn, diese ist vom Platz aber durch einen Zaun getrennt, sodass man innerhalb des Stadions kaum Bewegungsfreiheit hat weil zwei Meter hinter dem Zaun bereits die Werbeband beginnt. Furchtbar. Absolut nicht empfehlenswert. Die Landesligapartie zog aber immerhin 450 Zuschauer an, Fangruppen suchte man diesmal aber vergeblich, obwohl das Spiel wie auch 2019 wieder an einem Freitagabend angesetzt war und unter Flutlicht ausgetragen wurde. Dieser Abend wird mir nicht lange in Erinnerung bleiben.

#04 - 2. Oktober 2022 - Westfalia Rhynern gg ASC 09 Dortmund - 1:0
Oberliga Westfalen - 8. Spieltag - Westfalia-Sportpark, Hamm - 372 Zuschauer



Der Sportplatz Papenloh ist Geschichte. Westfalia Rhynern hat seine traditionsreiche Spielstätte verlassen und trägt nun seine Heimspiele etwa 300 Meter Luftlinie vom Papenloh entfernt im neu eröffneten Westfalia Sportpark aus. Ganz getreu dem Motto "Von alt nach neu!", das neue Stadion ist eine moderne Fußballarena auf der grünen Wiese vor den Toren Rhynerns, einem Hammer Stadtteil. Der Papenloh befand sich dagegen mitten in einer Wohngegend und wird in naher Zukunft vermutlich abgerissen um weiteren Lebensraum zu schaffen. Der neugeschaffene Sportpark verfügt über eine überdachte Sitzplatztribüne sowie Stehwällen auf Haupt- und Gegengerade. Ein separater Gästeblock macht das Stadion Regionalliga tauglich, als die Westfalia 2017/18 für eine Saison in der vierthöchsten Liga spielte musste man für die meisten Spiele noch in das größere Stadion der Hammer SpvG ausweichen, da der Papenloh die Bedingungen für Regionalligaspiele eben nicht erfüllte.

#05 - 3. Oktober 2022 - FSV Salmrohr gg SV Eintracht Trier - 1:6
Rheinlandpokal - 3. Runde - Salmtalstadion, Salmtal - 1300 Zuschauer


Endlich konnte das Kreuz im Salmtalstadion gesetzt werden. Ein Besuch beim ehemaligen Zweitligisten FSV Salmrohr war schon seit längerer Zeit in Planung, wurde aber auch auf Grund von erhöhter Nebenplatzgefahr immer wieder verschoben. Am Tag der Deutschen Einheit war es dann endlich soweit, in der dritten Runde des Rheinlandpokals war mit Eintracht Trier auch noch ein großer Name zu Gast im Salmtalstadion. 1300 Zuschauer interessierten sich für die Partie und auch für mich hat sich der Besuch in jedem Fall gelohnt. Ein wirklich sehenswerter Ground der einen an die Zeiten des ehrlichen Fußballs erinnert. Die überdachte Haupttribüne mit Holzbänken, davor Stehwälle die sich um den gesamten Stadionbereich ziehen. Eröffnet wurde das heute 7.500 Zuschauer fassende Stadion im Juli1981 mit einem Freundschaftsspiel zwischen FSV Salmrohr und Bayern München. Als Salmrohr zur Saison 1986/87 in die 2. Bundesliga aufstieg und seinen größten Vereinserfolg feierte, wurden erstmals Umbaumaßnahmen am Salmtalstadion vorgenommen. Immerhin empfing man nun Klubs wie Hannover 96, Rot Weiss Essen oder den FC St. Pauli. Die Zweitliga-Saison blieb eine einmalige Sache in der 2500 Seelengemeinde in Rheinland-Pfalz, am Ende der Saison stieg man als Tabellenletzter wieder ab und spielt bis heute nur noch in den höheren Amateurklassen. Was dem Verein bleibt ist das Salmstadion, da es weder über Flutlicht geschweige denn über eine Rasenheizung verfügt sind kurzfristige Verlegungen auf den Nebenplatz hier an der Tagesordnung. Der Interessierte Besucher sollte sich im Vorfeld genau informieren ob das geplante Spiel auch wirklich im Stadion stattfindet.

#06 - 23. Oktober 2022 - TuS Bövinghausen gg Victoria Clarholz - 1:4
Oberliga Westfalen - 11. Spieltag - GTC-Arena, Dortmund - 200 Zuschauer


Der TuS Bövinghausen aus Dortmund ist in letzter Zeit in aller Munde, durch die Verpflichtung von 2014er Weltmeister und BVB Legende Kevin Großkreutz erzeugte der Dortmunder Vorstadtklub ein überregionales Medienecho. Am Ende der letzten Saison stieg der Klub mit Großkreutz mit großem Vorsprung aus der Westfalenliga in die fünftklassige Oberliga Westfalen auf. Es war der vierte Aufstieg innerhalb von fünf Jahren, 2018 spielte der Verein noch in der Kreisliga A. Abgesehen von einem einmaligen Aufenthalt in der erstklassigen Gauliga Westfalen kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, ist der Aufstieg in die Oberliga der bis heute größte Erfolg der Klubgeschichte. Dies soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, man plant bereits mit einem Durchmarsch in die Regionalliga. Sollte dieser gelingen müsste man sich aber wohl nach einer neuen Spielstätte umschauen, da die GTC-Arena (früher: Sportplatz am Wasserturm) wohl kaum eine Zulassung für Regionalliga-Fußball bekommen würde. Der Kunstrasenplatz grenzt direkt an eine Bundesstraße und verfügt über keinen nennenswerten Ausbau, auf einer gerade gibt es neben einem "VIP-Zelt" eine kleine installierte Sitzplatztribüne mit etwa 100 nicht überdachten Plätzen. Auf einer Hintertorseite gibt es allerdings ein modernes Vereinsheim mit guter Ausstattung und großer Auswahl an Getränken und Speisen.
Wenn der TuS Bövinghausen aufläuft guckt natürlich jeder auf Kevin Großkreutz, dieser ist aber ein ganz normaler Teil des Teams und stellt sich nicht über andere. In der letzten Saison hatte man mit David Odonkor noch einen weiteren ehemaligen Nationalspieler in seinen Reihen, dieser hat den Verein mittlerweile aber auch auf Grund von finanziellen Differenzen mit dem Klubpräsidenten wieder verlassen. Es ist der bekanntlich schmale Grad auf dem sich der TuS Bövinghausen befindet. Aktuell zeigt die Erfolgskurve aber klar nach oben, mal schauen was die Zukunft bringt.

#07 - 30. Oktober 2022 - Delbrücker SC gg SpVgg Vreden - 1:1
Oberliga Westfalen - 12. Spieltag - Stadion Laumeskamp, Delbrück - 150 Zuschauer


Nach 13 Jahren ist der Delbrücker SC wieder zurück in der Oberliga Westfalen, als der Verein aus dem Kreis Paderborn hier zuletzt spielte war die Oberliga noch die vierthöchste im deutschen Ligensystem. Über die damals neu eingeführte NRW-Liga verschwand der Verein dann aber für die letzten Jahre in der Westfalenliga, welche man als Meister am Ende der letzten Saison wieder verlassen konnte und nun wieder Teil der Oberliga ist. Der größte Erfolg des Vereins war die Teilnahme am DFB-Pokal in der Saison 2006/07, wo man den SC Freiburg im Stadion Laumeskamp begrüßte. 2.355 sahen damals eine kurzzeitige 2:1 Führung der Delbrücker am Ende drehten die Freiburger aber das Spiel und zogen mit einem 2:4 in die nächste Runde ein. Für das große Spiel wurden im Laumeskamp zwei Holztribünen installiert, welche das Fassungsvermögen kurzfristig erhöhten. Heute besitzt das Stadion nur noch die 2002 eröffnete Haupttribüne mit 400 überdachten Sitzplätzen, dazu runden die Gegengerade und eine Hinter-Tor-Seite mit Stehstufen und Wellenbrechern ein schönes Stadionbild ab. Der Eingangsbereich trägt die große Aufschrift "Herzlich Willkommen im Stadion Laumeskamp", gespielt wird zu dem auf Naturrasen. Ein Besuch hier lohnt sich, ein sehenswerter Oberliga-Platz.


#08 - 31. Oktober 2022 - TuS Celle FC gg VfL Westercelle II - 1:2
Kreisliga Celle - 12. Spieltag - Günther Volker Stadion, Celle - ca. 100 Zuschauer


Der Reformationstag fiel in diesem Jahr auf einen Montag und wurde in den niedersächsischen Amateurligen als Spieltag genutzt. Die Reise führte mich nach Celle ins schmucke Günther-Volker-Stadion, wo der TuS Celle FC die Zweitvertretung des VfL Westercelle zum 12. Spieltag der Kreisliga Celle begrüßte. Das 1928 eröffnete Stadion, welches nach dem verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden Günther Volker benannt ist, kann durchaus als Stadionperle bezeichnet werden. Es verfügt über einen Ausbau auf allen vier Seiten, die Geraden sind mit jeweils mit Tribünen ausgestattet, wo bei die große Sitzplatztribüne auf der Gegengerade erst 1991 erbaut wurde, als die Celler Elf in die damals drittklassige Oberliga Nord aufgestiegen war. Seit der Eröffnung gab es zahlreiche weitere Umbaumaßnahmen, mittlerweile handelt es sich um ein reines Fußballstadion. Früher verfügte das Stadion noch über eine Laufbahn und weitere Leichtathletik-Anlagen. Seine erfolgreichste Zeit erlebte der TuS Celle FC in den 1990er Jahren, als man sogar mal vom Aufstieg in die zweite Bundesliga träumen durfte. Mit der Jahrtausendwende begann aber ein kontinuierlicher Abstieg und Celler Fußball verschwand nach und nach vor der Bildfläche. 2018 stieg man in die Kreisklasse ab und hängt dort bis heute fest.
Vor dem Anstoß hatte ich das komplette Stadion bereits mit meiner Kamera abgelichtet, die Fotos werde ich in einem ausführlichen Stadionporträt veröffentlichen, welches vermutlich nächstes Jahr in meiner Serie über Historische Grounds erscheinen wird.

Donnerstag, 17. November 2022

Historische Grounds #09 - Hermann-Löns-Stadion in Paderborn

Der SC Paderborn 07 ist mittlerweile eine feste Größe im deutschen Profifußball, 2005 stieg der Verein erstmals in die 2. Bundesliga und damit in den bezahlten Profifußball auf. Heimspielstätte ist seit der Saison 2008/09 die "Home-Deluxe-Arena", welche bei der Eröffnung noch "paragon arena" hieß und über die Jahre durch weitere Sponsorenverträge regelmäßige Namensänderungen erfuhr. Die Erfolgsgeschichte der Paderborner begann aber vier Kilometer weiter nördlich im Stadtteil Schloß Neuhaus, dort steht das "Hermann-Löns-Stadion", in dem der SC Paderborn seine ersten drei Zweitligajahre mit einer Sondergenehmigung des DFB spielen durfte.
Das 1957 eröffnete Stadion war ursprünglich die Spielstätte des TuS Schloß Neuhaus, welcher am 1. Juni 1985 zusammen mit dem 1. FC Paderborn zum TuS Paderborn-Neuhaus fusionierte. Dieser benannte sich 1997 zum heutigen SC Paderborn 07 um. Auch der TuS Schloß Neuhaus war durch eine Fusion entstanden, einer der Stammvereine war der SV 07 Neuhaus, welcher das Hermann-Löns-Stadion am 8. September 1957 mit dem ersten Fußballspiel eröffnete. Gegner, Ergebnis und Zuschauerzahlen sind nicht überliefert, allgemein gibt es kaum Informationen über die ersten Jahre der Spielstätte. Zwei Jahre nach Stadioneröffnung stieg der SV Neuhaus in die viertklassige Landesliga Westfalen auf und war damit Paderborns führender Fußballverein. Die städtische Führungsrolle konnte man aber nicht lange für sich beanspruchen, in der Saison 1964/65 stieg man in die Bezirksliga ab und wurde schon in der kommenden Spielzeit in die Kreisklasse durchgereicht. Am 8. Juni 1973 fusionierte man schließlich mit der Fußballabteilung des TuS Sennelager zum TuS Schloß Neuhaus und übernahm den Platz der Sennelager in der drittklassigen Verbandsliga Westfalen. Hier verbrachte man zunächst drei Spielzeiten, bevor 1976 der Abstieg in die Landesliga folgte, welcher aber mit dem sofortigen Wiederaufstieg schnell vergessen gemacht wurde. Zu dem qualifizierte man sich als erster Paderborner Verein für die Teilnahme am DFB Pokal und gewann in der ersten Runde ein Auswärtsspiel beim Hummelsbütteler SV mit 0:2. Für die Begegnung in der zweiten Runde bekamen die "Schloßherren" mit Eintracht Frankfurt einen Bundesligisten zugelost, am 20. August 1977 sahen 10.000 Zuschauer das bis dato größte Fußballspiel auf Paderborner Stadtgebiet. Für das Spiel wich der Verein in das größere Inselbadstadion aus. Das Stadion im Norden der Paderborner Innenstadt war zu diesem Zeitpunkt um einiges moderner und hatte auch ein höheres Fassungsvermögen als das Hermann-Löns-Stadion. Der TuS ging 2:0 in Führung, die Eintracht konnte in der zweiten Halbzeit ausgleichen, da es nach der Verlängerung immer noch 2:2 stand, kam es vier Tage später in Frankfurt zu einem Wiederholungsspiel, da es damals noch kein Elfmeterschießen gab. Im Frankfurter Waldstadion sahen 8.000 Zuschauer und damit 2.000 weniger als in Paderborn, einen klaren 4:0 Sieg der Eintracht. Die Verbandsliga-Saison beendete man auf einem guten dritten Platz und qualifizierte sich damit für die Teilnahme an der neu gegründeten drittklassigen Oberliga Westfalen.
In der Oberliga entwickelte sich der TuS Schloß Neuhaus zu einer der Spitzenmannschaften, wurde in der Premierensaison Vizemeister hinter dem SC Herford und verpasste nur um einen Punkt die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Nordstaffel der 2. Bundesliga. Der Erfolg kam damals hauptsächlich durch die finanzielle Unterstützung des Achsenfabrikanten Josef Peitz zustande, seine Machenschaften als Mäzen wurden schon damals in der Presse kritisch beäugt. "Peitz würde sich Fußballer halten wie andere Rennpferde", hieß es unter anderem. Peitz hatte durch Stellenanzeigen in überregionalen Zeitungen nach neuen Arbeitern für seine Firma gesucht. Zusätzlich gab er an, dass vor allem Sportler, am liebsten Fußballer, sehr willkommen seinen. So lockte er vor allem Kicker aus dem Ruhrgebiet in die Region Ostwestfalen Lippe. Was zunächst als Betriebssportmannschaft begann, ging später in den TuS Schloß-Neuhaus auf. Zeitweise bestand die Hälfte der Mannschaft aus Mitarbeitern der Josef Peitz KG. Die Spieler gingen offiziell zwar einer Vollbeschäftigung nach, der Fokus lag aber eindeutig auf dem Fußball. Ein Modell das zumindest zu kurzfristigen Erfolgen führte. 1981/82 gewann man die Meisterschaft der Oberliga Westfalen und war damit für die Aufstiegsrunde zur mittlerweile eingleisigen 2. Bundesliga qualifiziert. Hier setzte man sich in einer Vierergruppe zusammen mit dem BV 08 Lüttringhausen durch und qualifizierte sich für die Teilnahme an der 2. Bundesliga in der Saison 1982/83. Das entscheidende Aufstiegsspiel gegen Tennis Borussia Berlin fand dabei im neutralen Stadion des VfL Wolfsburg statt, ein 1:1 reichte den Schlossherren um den Aufstieg perfekt zu machen.
Durch den Zweitiga-Aufstieg rückte das Hermann-Löns-Stadion erstmals in den Fokus größerer Fußballspiele, in der Sommerpause wurde die Haupttribüne des Stadions überdacht und um 2000 Sitzplätze erweitert, das Stadion hatte somit ein Fassungsvermögen für 15.000 Zuschauer. Dieses wurde nie vollständig ausgeschöpft, trotzdem war vor allen Dingen zu Saisonbeginn noch Euphorie zu spüren. Am ersten Spieltag kamen 9.000 Zuschauer ins HLS und sahen eine 0:2 Niederlage gegen den späteren Meister Waldhof Mannheim. Beim zweiten Heimspiel gegen die Kickers Offenbach erreichte man mit 10.000 Zuschauern bereits den Saisonhöchstwert. Das Team rangierte vom ersten Spieltag an auf einem Abstiegsplatz und verspielte sich im Saisonverlauf nahezu alle Vorschusslorbeeren. Insgesamt drei mal wechselte man den Trainer, ohne das sich Erfolg einstellte. Zum Saisonende war man abgeschlagener Tabellenletzter und stieg wieder in die Oberliga ab. Der Zuschauerschnitt ging im Saisonverlauf immer weiter zurück, negativer Höhepunkt war das Heimspiel gegen Wattenscheid, welches nur 800 Menschen sehen wollten. Der gesamte Zuschauerschnitt lag zum Saisonende aber immerhin bei durchschnittlich 4137 verkauften Karten, damit hatte man ein höheres Zuschaueraufkommen als beispielsweise Hannover 96 und der SC Freiburg.
22 Jahre sollte es dauern bis die Stadt Paderborn und das Hermann-Löns-Stadion wieder Schauplatz von Spielen der 2. Bundesliga wurden. Für TuS Schloß-Neuhaus ging es zwei Jahre nach dem Abstieg noch einmal fast zurück in den bezahlten Fußball, doch der westfälische Fußballverband wertete vier Spiele, welche die Schlossstädter ursprünglich gewonnen hatten, in Niederlagen um, da man den englischen Spieler Colin Bell ohne Spielberechtigung hatte auflaufen lassen. Statt Profifußball stagnierte man auf Grund des Richterspruchs weiter in der Oberliga, das war gleichzeitig auch das letzte Kapitel des TuS Schloß-Neuhaus. Am 1. Juni 1985 fusionierte man mit dem langjährigen Lokalrivalen 1. FC Paderborn zum TuS Paderborn-Neuhaus, dies war die offizielle Geburtsstunde des heutigen SC Paderborn 07.
Die Bündelung der Kräfte sollte die schnellstmögliche Rückkehr in den Profifußball möglich machen, bis Mitte der 1990er Jahre spielte man zwar regelmäßig oben mit, doch die Meisterschaft konnte man sich nicht sichern. Ein erstes Highlight des neuen Paderborner Klubs gab es kurz nach der Fusion im DFB Pokal, in der ersten Runde schmiss man die zweite Mannschaft des 1. FC Köln aus dem Wettbewerb und sorgte in der zweiten Runde bei der Partie gegen Borussia Dortmund für den vermeintlichen Zuschauerrekord im Hermann-Löns-Stadion. 14.000 Besucher sahen einen 2:4 Erfolg der Dortmunder, die Paderborner lagen zunächst 2:0 in Führung, bevor der BVB das Spiel in der zweiten Halbzeit zu seinen Gunsten drehte. In der Oberliga wurde man zweimal Vizemeister und qualifizierte sich dadurch für die Teilnahme an der Deutschen Amateurmeisterschaft, blieb hier aber jeweils erfolglos. Erst die Oberligasaison 1993/94 beendete die Paderborner Spielgemeinschaft auf dem ersten Tabellenplatz, scheiterte aber in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga an Fortuna Düsseldorf. Mit dem Paderborner Meistertitel endete auch die Zeit der drittklassigen Oberliga, zur Saison 1994/95 wurde die Regionalliga eingeführt, in der die Paderborner die nächsten Jahren spielen sollten. 1997 nahm der Verein vom bis dahin gebräuchlichen Namen TuS Paderborn-Neuhaus Abstand und nannte sich in SC Paderborn 07 um. Schloß Neuhaus war damit komplett aus dem Vereinsnamen verschwunden, blieb aber weiterhin die Heimat der Kicker aus Ostwestfalen Lippe. Das Hermann-Löns-Stadion vegetierte aber so vor sich her, seit dem Zweitliga Aufstieg in den 80er Jahren hatte sich am Stadion nicht mehr viel verändert, für die Spiele in der drittklassigen Regionalliga vor überschaubaren Zuschauerzahlen reichte es vollkommen aus.
Als die Regionalliga zur Saison 2000/01 auf zwei Staffeln reduziert wurde, verpasste der SC die Qualifikation und musste für ein Jahr zurück in die nun mehr viertklassige Oberliga Westfalen, welche man aber nach nur einer Saison als Meister wieder verlassen konnte und von da an Teil der Regionalliga Nordstaffel war. Durch die Reduzierung auf zwei Staffeln warteten in der neuen Regionalliga attraktivere Gegner als zuvor auf die Paderborner und auch im Hermann-Löns-Stadion wurde es wieder voller. Zum 1. Spieltag kamen 6.000 Zuschauer und sahen ein 2:1 Heimsieg gegen den VfL Osnabrück. Im DFB Pokal zog man mit dem FC Bayern das große Los, wich aber für die Partie gegen den Rekordmeister in die Bielerfelder Alm aus und verlor dort vor 26620 Zuschauern mit 1:5.
Drei Jahre nach dem Spiel gegen die Bayern trat man am 21. August 2004 erneut im DFB Pokal an und empfing den Hamburger SV im heimischen Hermann-Löns-Stadion. 7027 Zuschauer sahen ein bizarres Schauspiel, in welchem der HSV zunächst 0:2 in Führung lag und seiner Favoritenrolle gerecht zu werden schien. Doch dann drehte sich das Spiel, Paderborn bekam einen mehr als fragwürdigen Elfmeter zu gesprochen und verkürzte auf 1:2, der Hamburger Stürmer Emile Mpenza sah zu dem noch die rote Karte. Paderborn glich noch vor der Halbzeit aus, bekam auch in der zweiten Halbzeit wieder einen geschenkten Elfmeter und zog schließlich mit einem 4:2 Sieg in die zweite Runde ein. Was damals noch niemand wusste, das Spiel war Teil des größten Skandals der Deutschen Fußballgeschichte. Geleitet wurde die Partie von einem gewissen Robert Hoyzer, der das Spiel manipulierte, weil zuvor hohe Summen auf einen Paderborner Sieg gewettet wurden. Die Pokalpartie zwischen Paderborn und dem HSV ist die bekannteste Partie des ein Jahr später aufgedeckten Wettskandals. Der SC Paderborn wusste von den Machenschaften nichts und wurde unfreiwillig bevorteilt, in der zweiten Runde konnte man dann auch ohne Hilfe des Unparteiischen gewinnen und zog mit einem Sieg über den MSV Duisburg erstmals ins Achtelfinale des Pokals ein. Dort endete die Reise vor ausverkauftem Haus (9.122 Zuschauer im Hermann-Löns-Stadion) im Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg. In der gleichen Spielzeit schickte sich der SC Paderborn auch an, den lang ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga zu verwirklichen. In der Regionalliga Nord setzte man sich von Beginn der Saison an in den Aufstiegsrängen fest, über den Saisonverlauf entbrannte ein Vierkampf zwischen dem SC Paderborn, Eintracht Braunschweig, VfL Osnabrück und VfB Lübeck um die beiden Aufstiegsplätze. Am vorletzten Spieltag hätte der SC den Aufstieg vor eigenem Publikum im Spitzenspiel gegen Braunschweig klar machen können. Das Hermann-Löns-Stadion war erstmals während eines Ligaspiels mit 10.222 Zuschauern ausverkauft (auf Grund von anderen Sicherheitsvorkehrungen waren mehr Zuschauer zugelassen als beim ausverkauften Pokalspiel gegen Freiburg). Braunschweig besiegte die Paderborner aber mit 1:3 und damit musste die Aufstiegsentscheidung am letzten Spieltag fallen. Paderborn reichte ein Sieg bei den bereits abgestiegenen Amateuren des VfL Wolfsburg, um sich für die 2. Bundesliga zu qualifizieren, der Auftrag wurde erfüllt, der SC gewann souverän mit 0:4 und war im bezahlten Fußball angekommen.
Plötzlich rückte das Hermann-Löns-Stadion wieder in den Fokus und wurde vom DFB angezählt, es genügte nicht mehr den Ansprüchen des immer moderner werdenden Fußballs. Seit dem Zweitliga Aufstieg von TuS Schloß-Neuhaus Anfang der 1980er Jahre hatte sich am Stadion nichts mehr verändert und es galt als baufällig, trotzdem erhielt der SC Paderborn eine Sondergenehmigung, seine Heimspiele weiter im HLS austragen zu dürfen, unter der Auflage, in näherer Zukunft in ein zweitligafähiges Stadion umzuziehen. Noch vor dem Start der neuen Saison 2005/06 begannen die Bauarbeiten der heutigen Home-Deluxe-Arena und schon zur Rückrunde sollte der SC Paderborn seine neue Heimspielstätte eröffnen. Auf Grund von Anwohnerklagen und ausgebliebenen Zahlungen kam es aber mehrfach zu monatelangen Baustopps und die ursprünglich auf sechs Monate angelegte Bauzeit verlängerte sich auf drei Jahre. Der SC Paderborn blieb länger als geplant im Hermann-Löns-Stadion und hielt im ersten Zweitliga-Jahr mit Tabellenplatz neun auch souverän die Klasse. Vor Beginn der neuen Saison 2006/07 erhielt das Stadion in Schloß Neuhaus nun erstmals auf Grund einer DFB-Richtlinie eine Flutlichtanlage, zudem wurde eine zusätzliche Stahlrohrtribüne errichtet. Das Flutlicht wurde bei einer Freitagabend-Partie gegen den 1. FC Köln eingeweiht, die Partie am 6. Spieltag gewann Paderborn mit 2:0. Das Hermann-Löns-Stadion war mit 10.165 verkauften Tickets bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch die zweite Saison im Bundesliga-Unterbau beendeten die Paderborner wieder auf einem Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Ein Jahr später folgte dann der Abstieg und der Abschied aus dem Hermann-Löns-Stadion, die Zweitliga-Saison 2007/08 ist die letzte des Hermann-Löns-Stadion als Heimspielstätte des SC Paderborn. Sportlich eine Saison zum vergessen, Paderborn stand frühzeitig als Absteiger in die neu eingeführte 3. Liga fest. Zum letzten Spieltag am 18. Mai 2008 gab es trotzdem einen würdigen Abschluss für das ausgediente Hermann-Löns-Stadion, es gastierte Borussia Mönchengladbach und 12.000 Zuschauer sorgten für ein übervolles Stadion und beendeten das Kapitel SC Paderborn und Hermann-Löns-Stadion in Schloß Neuhaus. Nach dem Abschied des SC Paderborn wurden im Stadion sofort die Flutlichtanlage und die zusätzlich installierte Stahlrohrtribüne zurückgebaut. Die Flutlichtscheinwerfer fanden eine Wiederverwendung im neu eröffneten Paderborner Stadion, im Hermann-Löns-Stadion stehen seit dem nur noch die Masten und geben ohne Strahler ein merkwürdiges Bild ab.
Betritt man das Stadion heute, rund 14 Jahre nach dem letzten Profi-Fußballspiel, sieht das Hermann-Löns-Stadion quasi noch genauso aus wie zur damaligen Zeit. Direkt ins Auge springt die Hochspannungsleitung, welche direkt über dem Spielfeld verläuft, einmalig im Deutschen Profifußball. Die Haupttribüne ist der einzige überdachte Bereich des Stadions und bietet 4.000 Sitzplätze, wahlweise auf Holzbänken in den äußeren Bereichen oder auf blauen Sitzschalen in der Mitte der Tribüne. Auf dem Dach der Tribüne kleben auch heute noch die Sponsoren aus der frühen Zeit des SC Paderborn. Die Gegengerade und eine Kurve sind mit hohen Stufen inklusive Wellenbrecher ausgebaut. Der zweite Hintertorbereich hinter den Eingangstoren ist nicht ausgebaut und war damals für Zuschauer gesperrt.
Seit dem Abschied des SC Paderborn aus dem Hermann-Löns-Stadion sind die Footballer der Paderborn Dolphins Hauptnutzer der Anlage. 2022 stiegen die Dolphins in die höchste Deutsche Footballiga auf und ziehen regelmäßig vierstellige Zuschauerzahlen ins HLS.
Mit dem SC Aleviten Paderborn gab es auch eine Rückkehr des Fußballs in das Hermann-Löns-Stadion. Der Verein, der sich hauptsächlich für Inklusion und Integration engagiert spielt in der untersten Kreisklasse Paderborns und trägt seine Heimspiele seit 2016 in der traditionsreichen Spielstätte in Schloß Neuhaus aus.
Der SC Paderborn gehört mittlerweile zweifelsohne zu den besten 30 Fußballvereinen in Deutschland und ist eine feste Größe im Deutschen Profifußball geworden. Man hat nicht vergessen, wo man her kommt, seit 2013 dröhnt bei  Heimspielen "Hermann Löns die Heide brennt" als Torhymne durch die Lautsprecher. In der Saison 2022/23 ziert das Heimtrikot des SC Paderborn ein Hologramm, welches eine Illustration der ehemaligen Spielstätte zeigt, zu dem präsentierten die Fans eine Choreografie zum 65. Geburtstag des Hermann-Löns-Stadion (Foto rechts).
Die Geschichte des SC Paderborn begann in der Hermann-Löns-Straße, nach welcher das Stadion auch benannt wurde, denn der Dichter Hermann Löns hatte mit Paderborn Zeit seines Schaffens nie etwas zu tun. Mit der einsetzenden Kommerzialisierung war das Hermann-Löns-Stadion nicht mehr gut genug für den modernen Fußball und verschwand wie so viele traditionsreiche Spielstätten von der Bildfläche. Zwar gab es auch in Paderborn immer mal wieder Pläne für einen Abriss, diese wurden aber nie spruchreif und so steht in Schloß Neuhaus heute ein Relikt aus der Fußballvergangenheit.

Die Kassenhäuschsen zeigen anno 2022 das Logo der
Paderborner Dolphins, im Hintergrund ein Flutlichtmast ohne Strahler
Blick von der Gegengerade auf die Hauptribüne,
die Hochspannungleitung verläuft direkt über dem Spielfeld
Die Gegengerade besteht ausschließlich aus Stehplätzen inklusive Wellenbrecher
Überdachte Stehplätze gibt es im Hermann-Löns-Stadion nicht
Die zurück gebauten Flutlichtmasten sind heutzutage ein Blickfang
Markenzeichen des Stadions ist die Hochspannungsleitung die direkt über dem
Spielfeld verläuft und eine Einmaligkeit im deutschen Profifußball darstellte
Eine Kurve ist mit Stehstufen ohne Wellenbrecher ausgebaut
Die ausgebaute Kurve geht direkt in die Haupttribüne über
Die Haupttribüne verfügt über 4.000 überdachte Sitzplätze
Größtenteils finden die Zuschauer auf Holzbänken einen Platz
Im Mittelteil gibt es zu dem eine handvoll blauer Sitzschalen
Einige Sitzschalen verfügen zusätzlich über eine Rückenlehne
Direkt neben der Tribüne steht ein ausrangierter Flutlichtmast
Über den nicht mehr benutzten Ein- und Ausgang der Gegengerade
verlassen wir das Hermann-Löns-Stadion

Die Fotos entstanden bei einem Besuch des Hermann-Löns-Stadion am 30. Oktober 2022.

Dies war der neunte Teil unserer Serie über historische Fußballstadien, zuvor blickten wie bereits auf das mittlerweile abgerissene Stadion am Hermann-Löns-Weg in Solingen, das Röntgen Stadion in Remscheid, auf das Jahnstadion in Mönchengladbach, die Westkampfbahn in Düren, das Grotenburg-Stadion in Krefeld, das Stadion Mittelwiese in Ruhla, das Waldstadion am Erbsenberg in Kaiserslautern und zuletzt auf das Millerntor-Stadion in Hamburg. Folgt mir bestenfalls auf Twitter und erfahrt dort sofort wenn ein neues Feature erscheint.

Montag, 24. Oktober 2022

#Gelesen: Fußball - eine Deutschlandreise

Ein Fußball-Blog in Buchform. Die Internet-Seite 11km.de ist einer meiner ersten Anlaufpunkte um Inspirationen für neue Touren durch die Fußballrepublik Deutschland zu finden. Seit Sommer 2018 wurden bis heute knapp 170 Beiträge über Fußballorte in Deutschland veröffentlicht. Die Artikel beschränken sich auf das wesentliche, sind kurz und knapp gehalten und werden mit Fotos untermalt. Ich kenne den Autor Sascha Kurzrock nicht persönlich, trotzdem hat er meinen kleinen Blog in seiner Linksammlung zu schönen Fußballseiten aufgelistet. Eine große Ehre.
Seit kurzem gibt es nun das Buch zum Blog. "Fußball - eine Deutschlandreise / 100 Orte zum Entdecken, Erkunden und Erleben"  ist im arete Verlag erschienen und besteht aus 100 Artikeln die bereits zuvor im Blog erschienen sind. Es umfasst die gesamte Brandbreite von bekannten Stadien, Fankurven und Kneipen, widmet sich aber auch den Fußballorten außerhalb der großen Stadien. Der Rewe Markt von Holger Stanislawski in Hamburg oder das zu Hause vom FC Maskottchen Hennes im Kölner Zoo erhalten beispielsweise ein eigenes Kapitel. Die Artikel wurden zwar teilweise ein wenig angepasst, sind aber allesamt auch auf dem Blog des Autors abzurufen. Sprich, es gibt in dem Buch keinen exklusiven Inhalt. Im Bücherregal macht sich das Buch mit Hardcover aber bestens und der Autor wird vermutlich richtig stolz und auf seine Veröffentlichung sein. Mich, als quasi Kollegen, hat er mit dem Buch jedenfalls schon ein wenig neidisch gemacht. Keine falschen Vorstellungen, Kurzrock ist mit seinem Blog sicherlich ein Vorbild für meine Seite, aber um ein ganzes Buch zu füllen fehlt es hier ganz klar an Inhalt und vor allen Dingen auch an Lesern. Meine Klickzahlen werden ganz sicher um einiges hinter denen von 11km.de anstehen. Dabei entstand mein Blog in erster Linie für mich selbst, quasi als öffentliches Tagebuch. Ich habe die Seite hier eigentlich nie groß promotet und trotzdem haben einige Artikel mittlerweile hohe vierstellige Abrufzahlen was mich ein wenig stolz macht. Vor Sascha Kurzrock kann ich als kleiner Blogger nur den Hut ziehen und ihm zur Veröffentlichung seines Buches gratulieren.
Das Titelbild ziert übrigens ein Schnappschuss des Stadion am Hermann-Löns-Weg in Solingen, welches bei mir ja auch schon porträtiert wurde.

"Fußball - eine Deutschlandreise" gibt es für 24€ beim Arete Verlag und bei Amazon