Sonntag, 3. September 2023

Deutschland-Tour in drei Teilen - Sommer 2023

Nach meiner Frühjahrstour durch London war endlich der Sommerurlaub da, welcher selbstverständlich zur ausgiebigen Nutzung des zeitintensiven Hobbys genutzt wurde. Kommt Zeit, kommt Groundhopping. Diesmal beschränkte ich mich auf eine Deutschland Tour welche aber sehr ausführlich ausfiel und mich fast in alle Ecken unseres Landes trieb. Von der Hauptstadt ging es nach Hamburg, bevor die große Runde in südlichen Gefilden abgeschlossen wurde. Zwölf Spiele in drei Wochen, alles dabei von Bundesliga, über Pokal bis Amateur-Kick. 

Teil 1 - Berlin
Die große Tour begann mit vier Tagen in der Hauptstadt. Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin. Donnerstag angekommen ging es erst mal nach Kreuzberg um beim "Curry 36" den Hunger zu stillen. Gekickt wurde erst am Freitagabend mit dem ersten Heimspiel der Zweitliga-Saison von Hertha BSC im Olympiastadion. Nachdem Abstieg der Hertha in die 2. Bundesliga, diese Saison also nur noch Fußball zweiter Klasse im Olympiastadion zumindest von den eigentlichen Hausherren. Das 74.475 Zuschauer fassende Stadion, ist nach dem Singal Iduna Park in Dortmund und der Münchener Allianz Arena immerhin das drittgrößte Stadion in Deutschland. Erbaut wurde es zu den als Nazispielen bekannt gewordenen Olympischen Spielen 1936, zuvor stand an selber Stelle das "Deutsche Stadion", welches 1934 zu Gunsten des Neubaus abgerissen wurde. Im Laufe des Zeit wurde das Olympiastadion mehrfach modernisiert, den größten Umbau gab es zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bei welcher das Olympiastadion Schauplatz des Finalspiels zwischen Italien und Frankreich war. Die Umbaumaßnahmen fanden unter strengen Berücksichtigung der unter Denkmalschutz stehenden Außenfassade statt. So ist das Stadion von außen immer noch im altmodischen Steingemäuer während es immer inneren eine Hypermoderne Arena ist. Die blaue Laufbahn, auf welcher Usain Bolt einen Weltrekord im 100 Meter Lauf aufstellte, wurde übrigens auf Wunsch von Hertha gelegt, das Blau solle an die Vereinsfarben erinnern. Zum ersten Heimspiel der 2. Bundesliga Saison 2023/24 kamen am Freitagabend immerhin etwas mehr als 40.000 Zuschauer ins Stadion und das gegen einen mit Wehen Wiesbaden eher unattraktiven Gegner. Die freigegeben Blöcke waren weitestgehend ausverkauft, einige Blöcke im Oberring gingen nicht in den Verkauf und blieben für das Publikum geschlossen. Trotzdem ist mit 40.000 Zuschauern sicher auch trotz Zweitliga Fußball immer noch viel Potenzial in der Hertha Fanszene und die Stimmung war auch richtig gut, zu Beginn gab es noch hörbaren Protest gegen einen Investoreneinstieg, die Mannschaft wurde aber auch mit einer Choreografie begrüßt. "Hertha BSC wird es immer sein!" Ein Treffer in der Nachspielzeit versetzte die etwa 100 Gästefans in Ekstase. Wiesbaden gewann 0:1 und machte einen Fehlstart für Hertha BSC perfekt. Null Punkte, Null Tore aus den ersten zwei Spieltagen.
Einen Tag später ging es dann nach Köpenick zum zweiten Hauptstadtverein, welcher seit kurzem wohl als Stadtmeister bezeichnet werden darf und eben doch dafür sorgt, dass diese Saison auch im Olympiastadion wieder internationaler Fußball zu sehen sein wird. Denn der 1. FC Union Berlin qualifizierte sich für die Champions League und wird für diese Spiele seine altehrwürdige Spielstätte in Köpenick verlassen. Das Stadion An der Alten Försterei hätte zwar die Zulassung für Spiele der Königsklasse bekommen, trotzdem entschied sich der Vorstand der Unioner dafür die Champions League Spiele im Olympiastadion auszutragen. Der finanzielle Blick soll dabei keine Rolle gespielt haben, viel mehr will man allen seinen Mitgliedern die Chance geben die Eisernen live zu erleben. Die Alte Försterei hatte ein Fassungsvermögen von 22.012 Plätzen, was für mittlerweile über 56.000 Mitglieder natürlich viel zu klein ist. Dementsprechend war ein Besuch der Alten Försterei für mich quasi immer unmöglich, vor allem in Pflichtspielen bekommt man als Normalbürger wohl kaum über den normalen Weg an Tickets heran, umso überraschter war ich als für die Saisoneröffnung gegen Atalanta Bergamo tatsächlich Karten in den freien Verkauf gingen. Ich überlegte nicht lange und kaufte mir direkt mein Ticket im Onlinevorverkauf. Am Spieltag war der Heimbereich natürlich ausverkauft, ich stand mittendrin. Sitzplätze gibt es nur auf der Haupttribüne, der Rest des Stadions besteht nur aus Stehplätzen. Um nicht wie ein Hamster im Löwenkäfig auszusehen, kaufte ich mir vor dem Spiel im Fanshop noch einen Union Schal. Der ganze harte Ultra-Kern der Fanszene fehlte zwar, trotzdem waren überwiegend Einheimische im Stadion. Ein paar erkennbare Touris waren neben mir auch noch da, der Besuch war aber ruhig ich fühlte mich nicht unwohl im Stadion. Soll ja nicht immer so im Osten sein.
Ebenfalls unproblematisch verlief der dritte und letzte Spielbesuch in der Hauptstadt. Am Sonntag stand noch das Stadtderby in der Regionalliga Nordost zwischen VSG Altglienicke und dem BFC Dynamo im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark auf dem Programm. Knapp 1.300 Zuschauer kamen, weit mehr als die Hälfte davon befand sich allerdings im Auswärtsblock, die VSG verfügt über keine sichtbare Fanszene wodurch sich Spiele im Heimbereich ganz entspannt verfolgen lassen. Ein Besuch des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark stand schon länger auf der meiner Liste, vor allem weil die Tage des traditionsreichen Stadions schon länger gezählt scheinen. Ein Abriss mit anschließendem Neubau sind schon länger in Planung, der Charme der alten Tage wird der Ground damit sicherlich verlieren, wodurch ein Besuch schon länger geplant wurde. Die Spielstätte verfügt aber über keinen festen Hausherr, zu DDR Zeiten war der Jahn-Sportpark die Heimat vom heutigen Gast BFC Dynamo, welcher hier auch nochmal zwischen 2014 und 2020 seine Heimspiele austrug. Seit der Wende ist der Platz im Stadtteil Prenzlauer Berg aber eher eine Ausweichstätte für Vereine die keine passende Spielstätte haben, wie aktuell eben Altglienicke in der Regionalliga Nordost oder Viktoria Berlin in der 3. Liga Saison 2021/22. Markanten Wiedererkennungswert verleihen die bunten Sitzreihen dem Stadion, sollte der Abriss tatsächlich in Kürze vollzogen werden verschwindet wieder ein Stück Kulturgut.
Apropos Kultur, diese Stand am Montag im Vordergrund und dafür ging es nochmal zum Olympiastadion um dort eine Stadionbesichtigung vorzunehmen. Es gibt geführte Touren und auch eigenständige Besichtigungen mit Hilfe eines Audioguides, für welche ich mich auch entschied und mich frei auf dem Gelände bewegen konnte. Ein Besuch des Olympiaturms blieb mir leider auf Grund Reparaturarbeiten am Aufzug verwehrt. Schade, hier hätte man nochmal das gesamte Olympiagelände aus der Vogelperspektive sehen können. Naja, ein Grund um nach Berlin zurückzukehren was ohnehin nötig sein wird, denn die drei Spiele waren tatsächlich auch meine ersten drei Kreuze in der Hauptstadt und es soll dort ja noch ein paar mehr Plätze geben, habe ich gehört.

#01 - 4. August 2023 - Hertha BSC gg SV Wehen Wiesbaden - 0:1

2. Bundesliga - 2. Spieltag - Olympiastadion, Berlin - 40.075 Zuschauer

#02 - 5. August 2023 - 1. FC Union Berlin gg Atalanta Bergamo - 4:1
Testspiel - Stadion An der Alten Försterei, Berlin - 20.065 Zuschauer (Heimbereich ausverkauft)


#03 - 6. August 2023 - VSG Altglienicke gg BFC Dynamo - 3:1
Regionalliga Nordost - 2. Spieltag - Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Berlin - 1.296 Zuschauer


Teil 2 - Hamburg
Weiter ging es von Berlin nach Hamburg, nach nur einem Jahr ein erneuter Besuch in der Hansestadt. 2022 war ich im Mai dort und konnte dort drei Ground Punkte sammeln, diesmal sollten es in drei Tagen sogar vier neue Kreuze sein. Bevor es am Freitagabend zum ersten Spielchen ging, wurde aber erst mal das FC St. Pauli Museum am Millerntorstadion besucht. Hier hätte ich normalerweise freien Eintritt gehabt, da ich noch einen Museums Gutschein von einer Stadionführung im letzten Jahr hatte. Leider habe ich nicht daran gedacht das Ticket einzupacken, wodurch ich doch die 7€ regulären Eintritt bezahlte. Das Pauli Museum ist nur Freitag bis Sonntag geöffnet, hat aber immer wechselnde Ausstellungen, aktuell wurde die 20 jährige Geschichte der Ultras Sankt Pauli präsentiert. Mein Gutschein den ich zu Hause vergessen habe scheint nicht zu verfallen, sodass ich beim nächsten Hamburg-Besuch hoffentlich dran denke und dann vermutlich schon wieder ein neues Themengebiet der FC St. Pauli Geschichte präsentiert bekomme.
Freitagsabend ist auch der traditionelle Termin von Heimspielen der SC Victoria Hamburg im Stadion Hoheluft. Ein Traditionsverein in einer historischen Spielstätte welche 1907 errichtet wurde und zu seiner Anfangszeit eines der modernsten Fußballstadien in Deutschland war und auf Grund dessen mehrfach Schauplatz von Länderspielen der Nationalmannschaft. Die Tribüne mit ihrem Dach aus Holz ist das Prunkstück des Stadions und bietet exakt 999 Sitzplätze. Während der Spiele von Victoria Hamburg in der Oberliga ist der ganze Stadionbereich offen. Die Gegengerade und eine Hinter-Tor-Seite sind mit massiven Stehplätzen ausgebaut, welche während der Oberligaspielen kaum frequentiert sind. Im Schnitt verirren sich 200 Zuschauer zu Heimspielen der Vicky, auch das war früher anders. 1895 gegründet war die Victoria einst die Nummer eins im Hamburger Fußball, spielte 1907 im Halbfinale um die Deutsche Fußballmeisterschaft. Die Hoheluft wurde 2017 mit einem Kunstrasenplatz ausgestattet, der Naturrasen musste damals weichen. Seit 2020 ist das Stadion Hoheluft auch die Heimat des FC Teutonia 05 Ottensen, welche seit ihrer Regionalliga-Zugehörigkeit ihre Heimspiele im Stadtteil Lokstedt austragen.
Einen Tag später war ich dann zu Gast bei jenen Teutonen, welche in der ersten Runde des DFB Pokals Bayer 04 Leverkusen empfingen, allerdings nicht in der Hoheluft sondern im Millerntor-Stadion auf dem Heiligengeistfeld. Das legendäre Stadion des FC St. Pauli wurde hier im Blog in einem eigenen Beitrag schon ausführlich vorgestellt. Hier galt das gleiche was schon in Berlin der Fall war, ein Spielbesuch im Millerntor war lange geplant aber auf Grund der Ticket-Situation quasi unmöglich. Während es in der Alten Försterei immerhin mit einem Besuch der Heimmannschaft bei einem Testspiel klappte, musste jetzt in Hamburg eben eine Gastmannschaft hinhalten um das Kreuz offiziell zu setzten. Ich weiß, das Millerntor-Stadion ist der FC Sankt Pauli und es bliebt ein Traum einmal ein Spiel von den Kiezkickern dort zu sehen. Nun musste für das erste aber eben Teutonia Ottensen her halten. Kurioserweise hatten die sich auch schon letzte Saison für den Deutschen Pokal qualifiziert und wollten ihr Heimspiel gegen RB Leipzig ebenfalls im Millerntor austragen, damals winkte der FC St. Pauli aber ab mit der Begründung das man dem Retortenklub RB keine Bühne geben wolle. Leverkusen scheint wohl akzeptierter zu sein und so konnte Teutonia diesmal sein Spiel in Hamburg austragen. Letztes Jahr verzichtete man schlussendlich auf sein Heimrecht und verlor in Leipzig mit 8:0, ein Jahr später war das Ergebnis das selbe. Leverkusen zog souverän in die nächste Runde ein, unterstützt von einer überraschend großen Anzahl an Auswärtsfans. Gut, Hamburg ist immer eine Reise wert, zu dem fand direkt neben dem Stadion der Sommer-Dom statt auf welche sich dann viele Fans nach Abpfiff wiederfanden. Ich selbst auch, fuhr für 8€ eine Runde auf dem Riesenrad und konnte das Stadion noch aus der Vogelperspektive fotografieren.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des Amateurfußballs und begann um 10:30 Uhr in Eimsbüttel, wo der HEBC zu einer ungewöhnlich frühen Anstoßzeit sein Oberligaspiel gegen den Düneberger SV austrug. Der dortige Reinmüller-Platz hat einen kleinen Ausbau mit einer dreistufigen Treppe über die gesamte Gegengerade und liegt mitten in einem Wohngebiet. Die Gastgeber rieten schon in ihrer Spielankündigung dazu mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, da es in der Umgebung des heimischen Platzes keine kostenlosen Parkplätze gibt.
Der zweite Kick des Tages war ebenfalls ein Spiel der Oberliga Hamburg, welches aber nicht auf Hamburger Stadtgebiet stattfand. Die SV Halstenbek/Rellingen ist auf dem Jacob-Thode-Platz in der Gemeinde Halstenbek zu Hause. Halstenbek gehört zu Schleswig-Holstein ist aber nur 15 Kilometer vom Hamburger Stadtzentrum entfernt. Der Platz verfügt über eine kleine Sitzplatztribüne mit ziemlich gemütlichen Lederklappstühlen. Das Spiel gewann die Heimelf mit 2:0 nach einem turbulenten Spielverlauf mit insgesamt vier roten Karten. Jugendliche Ordner, bei denen ich mich vor Spielbeginn noch fragte welche Aufgabe die wohl haben würden, mussten gar einen Zuschauer vom Platz begleiten welcher während des Spiels auf den Platz stürmte und daraufhin Hausverbot erhielt. Auch das Schiedsrichter Team wurde nach Abpfiff von den Ordern eingekesselt und in die sichere Kabine begleitet. Spektakuläre Szenen also zum Ende der Hamburg Reise, auch hierhin wird mich der Weg vermutlich wieder führen.

#04 - 11. August 2023 - SC Victoria Hamburg gg USC Paloma - 0:3
Oberliga Hamburg - 3. Spieltag - Stadion Hoheluft, Hamburg - ca. 200 Zuschauer


#05 - 12. August 2023 - FC Teutonia 05 gg Bayer 04 Leverkusen - 0:8
DFB Pokal - 1. Runde - Millerntor-Stadion, Hamburg - 11.035 Zuschauer


#06 - 13. August 2023 - Hamburg Eimsbütteler BC gg Düneberger SV - 8:2
Oberliga Hamburg - 3. Spieltag - Reinmüller-Platz, Hamburg - 110 Zuschauer


#07 - 13. August 2023 - SV Halstenbek/Rellingen gg FC Süderelbe - 2:0
Oberliga Hamburg - 3. Spieltag - Jacob-Thode-Platz, Halstenbek - ca. 130 Zuschauer


Teil 3 - Rhein Neckar Triple, Ulm & Regensburg
Der dritte und letzte Teil meiner Reise wurde mit dem "Dietmar-Hopp-Triple" eröffnet. Ursprünglich war es der Plan des heutigen Hoffenheim-Mäzen die drei Vereine aus der Region Heidelberg zu fusionieren und ein starkes regionales Team in die Bundesliga zu führen. Der SV Sandhausen sollte damals auch Teil dieser Fusion werden, stieg dann aber doch kurzfristig aus den Plänen wieder auf und schaffte kurze Zeit später aus eigener Kraft den Sprung aus der Regionalliga über die 3. Liga bis in die 2. Bundesliga. Dort hielt man sich insgesamt elf Spielzeiten und stieg am Ende der letzten Saison wieder in die 3. Liga, dort empfing man zum ersten Heimspiel der neuen Saison Dynamo Dresden zum Freitagabendspiel im heimischen Hardtwaldstadion. Im Duell der beiden Aufstiegsfavoriten gewann Sandhausen mit 1:0 vor 5.693 Zuschauern. Im Stadion blieb trotz Topspiel und vergleichbaren hohem Zuschaueraufkommen eine Hinter-Tor-Tribüne geschlossen, der SV Sandhausen begründet dies auf seiner Homepage damit, dass man die anderen Blöcke mehr auslasten möchte und eine Tribüne daher zur neuen Saison geschlossen bliebt. Vermutlich spart man sich damit auch ein paar Kosten bezüglich Security-Mitarbeitern und weiteren Sicherheitsauflagen. Relativ kurios ist, dass der Block der kleinen Sandhausen-Ultra Szene direkt neben dem Auswärtsblock ist, beide Blöcke befinden sich auf der anderen Hinter-Tor-Seite.
Samstag ging es dann zur TSG Hoffenheim in die PreZero Arena in Sinsheim direkt an der Autobahn, angereist wurde aber vom Hotel aus zunächst mit dem Bus bis nach Heidelberg und vom dortigen Hauptbahnhof mit der Regionalbahn in Richtung Stadion, von der dortigen Haltestelle hat man einen etwa 15 minütigen Fußweg bis zur Arena. Ein moderner Fußballtempel, welcher selbst zum Saisonauftakt in die neue Bundesliga-Saison bei weitem nicht ausgelastet war. Traurig, die Gäste aus Freiburg machten fast schon ein Heimspiel aus ihrem Besuch im Kraichgau. Zu dem wurde das Spiel aus dem Auswärtsblock mit einer kleinen Rauchshow eröffnet, tatsächlich die einzige Pyroeinlage die ich auf meiner gesamten Sommertour mit insgesamt 12 Spielen sah. Was in Sinsheim echt sehr gut geregelt ist, ist die Abreise nach dem Spiel. Auf dem Parkplatz vor dem Stadion standen etwa 40 bis 50 Busse welche die Zuschauer in alle möglichen Ortsteile rund um Sinsheim brachte. Tatsächlich ein sehr gut organisiertes System welches man durchaus mal loben darf, so kam ich auf direktem Weg nach Spielschluss wieder in mein Hotel in Walldorf, wo tags drauf mit dem Besuch bei Astoria Walldorf das Hopp-Triple auch vervollständigt wurde. Gespielt wird in Walldorf natürlich standesgemäß im "Dietmar-Hopp-Sportpark", eine Woche zuvor noch Schauplatz des Spiels in der ersten DFB Pokal Runde zwischen Astoria Walldorf und Union Berlin vor 4.000 Zuschauern. Dafür wurden im Stadion sogar Zusatztribünen errichtet welche eine Woche später aber bereits wieder demontiert waren. Zum 3. Spieltag der Regionalliga Südwest gegen Schott Mainz, die eine Woche zuvor ebenfalls im DFB Pokal gegen Borussia Dortmund spielten, kamen bei knappen 35 Grad nur noch 388 Zuschauer.
Vom Kraichgau ging es dann am Montag weiter nach Ulm, wo nach mehr als 20 Jahren endlich wieder Profi-Fußball gespielt wird. Die SSV Ulm ist in die 3. Liga aufgestiegen und Ulm ist wieder eine Fußballstadt, das Donaustadion war am Dienstagabend gegen Arminia Bielefeld weitestgehend ausverkauft mit knapp 10.000 Zuschauern. Der Erfolg macht es eben, bin mal gespannt wie sich die Zuschauerzahlen entwickeln wenn der sportliche Erfolg im Saisonverlauf nachlassen sollte, zu tristen Regionalligazeiten oder teilweise auch in Oberliga war das Stadion selten gut gefüllt und es wurden teilweise geradeso vierstellige Besucherzahlen erreicht. Gegen Bielefeld schwebte ganz Ulm und alles um Ulm herum jedenfalls auf einer Euphoriewelle und fuhr den ersten Saisonsieg ein.
Durch das 49€-Ticket machte ich einen Großteil meiner Reise via Bus und Bahn, nur in Ulm wurde zur Anreise mit dem Auto empfohlen weil auf Grund von Gleisarbeiten aktuell kein öffentlicher Nahverkehr in Stadionnähe verfügbar ist. Für die Parkplätze rund um das Stadion, welche wohl eigentlich zur Ulmer Messe gehören, wurden dann natürlich 5€ Gebühr erhoben. Muss wohl so sein.
Den Abschluss meiner Tour gab es dann bei Jahn Regensburg, nach einer Besichtigung der sehr großen und sehenswerten Altstadt gab es dann am Abend den Besuch im Jahnstadion, welches sich am Rande der Stadt direkt an der Autobahn befindet. Der Jahn ist aus der 2. in die 3. Liga abgestiegen um empfing die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Ausgerechnet mit einem torlosen 0:0 endete meine Sommertour 2023. Hat trotzdem Spaß gemacht.

#08 - 18. August 2023 - SV Sandhausen gg Dynamo Dresden - 1:0
3. Liga - 2. Spieltag - GP Stadion am Hardtwald, Sandhausen - 5.693 Zuschauer


#09 - 19. August 2023 - TSG 1899 Hoffenheim gg SC Freiburg - 1:2
Bundesliga - 1. Spieltag - PreZero Arena, Sinsheim - 25.890 Zuschauer


#10 - 20. August 2023 - FC Astoria Walldorf gg TSV Schott Mainz - 1:1
Regionalliga Südwest - 3. Spieltag - Stadion im Dietmar-Hopp-Sportpark, Walldorf - 388 Zuschauer


#11 - 22. August 2023 - SSV Ulm gg Arminia Bielefeld - 1:0
3. Liga - 3. Spieltag - Donaustadion, Ulm - 9.977 Zuschauer


#12 - 23. August 2023 - SSV Jahn Regensburg gg Borussia Dortmund II - 0:0
3. Liga - 3. Spieltag - Jahnstadion, Regensburg - 8.418 Zuschauer