Samstag, 30. Dezember 2023

Groundhopping - November 2023

Was ein Monat, volles Programm. Kreuze fast im gesamten Bundesgebiet gesetzt. Von Worms über Karlsruhe und einem Zwischenstopp im niederländischen Maastricht ging es zum Ende des Monats nach Hamburg zur Champions League...


#01 - 1. November 2023 - VfR Wormatia Worms gg SV Alemannia Waldalgesheim - 6:4 n.E.
Südwestpokal - Viertelfinale - EWR-Arena, Worms - 621 Zuschauer


Ein Besuch bei Wormatia Worms war schon länger geplant und ich hätte ihn gerne letzte Saison erledigt, als die Wormatia in der Regionalliga Südwest spielte. Leider konnte man sich in der Viertklassigkeit nicht etablieren und spielt aktuell wieder in der Oberliga. Für den 1. November war dann in der heimischen EWR-Arena das Viertelfinale im Südwestpokal zwischen der Wormatia und dem Konkurrenten aus der Oberliga SV Alemannia Waldalgesheim angesetzt. Da in Nordrhein-Westfalen an Allerheiligen auf Grund des stillen Feiertages Fußballspiele erst ab 18 Uhr erlaubt sind, passte mir diese Ansetzung relativ gut da diese Regelung in Rheinland-Pfalz nicht gilt und das Pokalspiel bereits um 14 Uhr angepfiffen wurde. Das ganze im altehrwürdigen Wormatia-Stadion welches 1928 erbaut wurde und viel Fußball-Geschichte erlebt hat. Die Wormatia ist Gründungsmitglied der 2. Bundesliga, spielte auch 1981/82 die erste eingleisige Saison im Unterbau. Dies war gleichzeitig bis heute auch die letzte Spielzeit im überregionalen Fußball, es folgten viele Jahre in der Oberliga bevor man in den 90er Jahren sogar für fünf Jahre nur noch Verbandsligist war. 2008 stieg man dann in die Regionalliga auf und es gastierten erstmals wieder größere Namen in Worms. 2019 musste man wieder den Gang in die Oberliga antreten, die letztjährige Rückkehr in die Regionalliga war nur von kurzer Dauer.
Trotz Oberliga gibt es in Worms eine aktive Fanszene, welche bei Pokalspielen aber keinen organisierten Support anbietet. Trotzdem liefen während des Spiels zwei Milchbubis über die Gegengerade und fragten unter anderem auch mich, wo ich denn her kommen würde?! Nach einem kurzen Gespräch zogen sie enttäuscht ab, als sie feststellten dass sie in mir wirklich nur den klassischen Groundhopper erwischt haben. "Dann gucken wir mal sonst noch so auf der Gegengerade los ist", "Gutes gelingen, Jungs!". Viel war nicht wirklich los. 621 Zuschauer, nur etwa 50 Hopper. Da hätte ich bei diesem Termin tatsächlich mit einer größeren Anzahl gerechnet, viele werden den Ground in Worms aber vermutlich auch schon in ihrer Sammlung gehabt haben. Für mich war es der erste Visit in der Luther- und Nibelungenstadt und auch ohne Support der Fansszene durchaus ein gelungener Besuch, da es für mich ja in erster Linie um das Stadion geht.

#02 - 4. November 2023 - TSG 1899 Hoffenheim Frauen gg SC Freiburg Frauen - 2:3
Google Pixel Frauen-Bundesliga - 6. Spieltag - Dietmar-Hopp-Stadion, Sinsheim - 1.219 Zuschauer


Mein erster Spielbesuch der Frauen Bundesliga und es war ein beschwerlicher. Wer denkt der Weg auf den Betzenberg in Kaiserslautern sei anstrengend, war eindeutig noch nie im Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim. Vom Parkplatz im Tal läuft man etwa einen Kilometer steil bergauf über einen Waldweg der nicht enden will, wenn man denkt dass man endlich oben ist, türmt sich noch Treppe vor einem auf welche dann auch noch die letzte Kondition von einem verlangt. Die zahlreichen zum Spiel gewanderten Rentner wussten oben sicherlich noch mehr als ich, was sie gerade geleistet haben. Das Dietmar-Hopp-Stadion wurde erst 1999 eröffnet und war ab diesem Zeitpunkt Heimat der TSG Hoffenheim welche hier ihren Höhenflug in Richtung Bundesliga starteten. Das Stadion befindet sich im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim und gilt quasi als die Wiege des Bundesligisten. Die letzte Spielzeit der Herren Mannschaft war die Saison in der 2. Bundesliga 2007/08 in der die TSG direkt in die Bundesliga durchmarschierte. Dort spielte man zunächst in der Mannheimer Carl Benz Arena, bevor man zur Rückrunde in die neugebaute Heimat umziehen konnte, die heutige Pre Zero Arena. Seit dem wird das Dietmar-Hopp-Stadion für die Regionalliga-Spiele der zweiten Mannschaft, sowie die Bundesliga Spiele des Frauen Teams genutzt. Es gibt eine große Haupttribüne und zwei allein stehende Tribünen hinter den Toren wovon eine komplett aus Stehplätzen besteht. Die Gegengerade ist nicht ausgebaut und war während des Frauenspiels den Kamerateams der übertragenden TV-Anstalten vorbehalten. Das Publikum beim Damenspiel natürlich ein komplett anderes als bei einem Kick der Männer. Lässt sich nicht vergleichen, beim Frauenfußball ging es alles viel familiärer vonstatten. Jeder was er mag, das Spiel ist aber das selbe...

#03 - 5. November 2023 - Karlsruher SC gg SC Paderborn - 0:3
2. Bundesliga - 12. Spieltag - BBBank Wildpark, Karlsruhe - 23.705 Zuschauer


Ein Besuch in Karlsruhe um mir den umgebauten Wildpark mal in Farbe anzusehen. Schade, vom alten Wildparkfeeling ist nichts mehr übrig geblieben, stattdessen passt sich die neugebaute Version jedem anderem  08/15 Fußballtempel im modernen Profifußball an und hat ganz klar seinen alten Flair verloren. Knapp fünf Jahre dauerte der Umbau das Wildparkstadions zum reinen Fußballstadion, begonnen wurde im Oktober 2018, eröffnet wurde die umgebaute Arena diesen Sommer mit einem Testspiel gegen Liverpool. Der Karlsruher SC musste während des Umbaus nie in eine andere Spielstätte ausweichen, fanden die Arbeiten komplett während des laufenden Spielbetriebs statt.
An alte Zeiten erinnerte zu meinem Besuch beim Spiel des Karlsruher SC gegen den SC Paderborn nur noch eine Hommage der heimischen Ultraszene zum 30 jährigen Jubiläum des sogenannten Wunder vom Wildpark, als der KSC am 2. November 1993 den FC Valencia mit 7:0 besiegte und ins Achtelfinale des UEFA Cups einzog. Hier dran erinnerte man mit einer kleinen Choreografie und dem Verkauf von Motto-Schals mit dem Aufdruck "Schlachtenbummler". Ein souveräner 0:3 Sieg der Gäste aus Paderborn lies die Stimmung im neuen Wildpark aber schnell abflauen.

#04 - 12. November 2023 - FV Bonn-Endenich gg SC Fortuna Köln II - 2:2
Mittelrheinliga - 14. Spieltag - BZA West Röckumstraße, Bonn - 387 Zuschauer


Der FV Bonn-Endenich ist Aufsteiger in die Mittelrheinliga und feierte damit Ende letzter Saison den größten Erfolg der über 100 jährigen Vereinsgeschichte. 1920 entstanden durch die Fusion zweier Stadtteilvereine spielte man jeher auf Kreisebene, kurzfristige Aufstiege in die Bezirksliga endeten schnell wieder im Abstieg und die Rückkehr in die Kreisliga. Erst ab 2009 etablierte man sich in der Bezirksklasse und 2012 sogar den Sprung in die Landesliga, dort spielte man bis Ende der letzten Saison als man den Sprung in die fünftklassige Mittelrheinliga schaffte. Seit 1981 ist die mitten im Stadtteil Endenich liegende Bezirkssportanlage West an der Röckumstraße die Heimat des FV. Zwischen 2016 und 2017 wurde die Anlage von Asche auf einen Kunstrasenplatz umgebaut. Die Hauptgerade besitzt einen Stufenausbau, während des Rest des Platzes, welcher auch von einer Laufbahn umgeben ist, keinen weiteren Ausbau hat. Auf dem Vereinsheim ist eine Wespe aufgemalt, welches eine Art Maskottchen des Vereins zu sein scheint, der standesgemäß in Schwarz-Gelb antritt. Die Dame an der Tageskasse trug jedenfalls auch ein Wespen-Kostüm, ob sie dies immer trägt und nur zum rheinischen Karnevalsessions Auftakt tags zuvor übergeworfen hat, bleibt ein Geheimnis.

#05 - 15. November 2023 - SpVg Porz gg 1. FC Köln - 0:8
Freundschaftsspiel - Sportanlage am Stadtgymnasium GSV Platz, Köln - 1.268 Zuschauer


Wie schon letzten Monat nutzte der FC Köln auch die Länderspielpause im November für einen Testkick gegen einen Gegner aus der Region. Diesmal ging es gegen den Mittelrheinligisten SpVg Porz, das gleiche Spiel besuchte ich bereits im Mai 2019 als der FC in Porz sein Saisonabschlussspiel bestritt. Diesmal wurde das Spiel aber nicht im heimischen Brucknerstadion in Porz-Urbach ausgetragen, sondern auf dem frisch sanierten Rasenplatz der Sportanlage am Porzer Stadtgymnasium. Dieser wurde mit dem Spiel zwischen Porz und dem FC Köln offiziell eingeweiht, in den letzten Jahren wurde die Anlage von einem Asche- auf den Naturrasen umgerüstet. Offiziellen Spielbetrieb wird es hier aber vorerst keinen geben, der eigentliche Nutzer ist der GSV Porz welcher keine Fußball-Mannschaft im Ligabetrieb stellt. So bleibt das Eröffnungsspiel wohl vorerst das einzige Fußballspiel welches hier stattgefunden hat. Anwesend war 1.268 Zuschauer, welche sich zum größten Teil auf der Hauptgeraden verteilten welche über einen dreistufige Steintreppe als Ausbau verfügt, dies ist zeitgleich auf der einzige erkennbare Ausbau auf der Anlage.

#06 - 19. November 2023 - MVV Maastricht gg NAC Breda - 1:4
Keuken Kampioen Divisie - 15. Spieltag - De Geusselt, Maastricht (Niederlande) - 5.439 Zuschauer


Die meisten Profiligen pausieren während einer Länderspielpause, in der niederländischen zweiten Liga, der sogenannten Keuken Kampioen Divisie, werden aber immer mal wieder vereinzelte Spiele parallel zu den Spielen der Nationalmannschaften angesetzt. So konnte ich endlich mal den Ground von MVV Maastricht kreuzen. Das Stadion De Geusselt ist von meinem Wohnort zwar relativ schnell und unkompliziert zu erreichen, nur leider ist die Hauptanstoßzeit in der zweiten niederländischen Liga nach wie vor am Freitagabend was aus beruflicher Sicht einen Spielbesuch bisher nicht möglich machte. Die Ansetzung an einem Sonntagabend im November ohne viele Alternativen auf Grund der Länderspiele machte die Planung dann relativ einfach. Vor dem Stadion ist ein großer öffentlicher und kostenloser Parkplatz, von welchem man nach einem etwa viertelstündigen Fußmarsch die Maastrichter Innenstadt erreicht. Welche natürlich an einem Sonntag Nachmittag komplett überlaufen war, alle Geschäfte haben Sonntags in Maastricht ganz normal geöffnet. Nach einem Snack in einem Steakhaus ging es danach wieder zurück in Richtung Stadion wo gerade der Einlass begann. Das reine Fußballstadion mit 10.000 Sitzplätzen war dann zum Anstoß gegen NAC Breda gut zur Hälfte gefüllt. Der Gast ging schnell in Führung und der anfänglich noch gute Support der Maastrichter Ultraszene verstummte zusehend und war zum Ende des Spiels als Breda 1:4 in Führung lag praktisch nicht mehr vorhanden.

#07 - 26. November 2023 - FC Heidetal gg TSV Gellersen - 1:4
Bezirksliga Lüneburg - 17. Spieltag - Sportanlage Ehlbeck, Rehlingen - ca. 250 Zuschauer


Am Totensonntag ging es in Richtung Norden, das Ziel war zunächst unklar. Der Winter hatte Einzug gehalten und es hagelte eine Spielabsage nach der anderen rein. In Nordrhein-Westfalen ruhte der Amateur-Spielbetrieb auf Grund des stillen Feiertages ohnehin komplett. Das ursprünglich geplante Ziel war zunächst der Heeslinger SC zwischen Bremen und Hamburg gelegen. Diese kündigten am Vorabend auf ihrer Instagram-Seite noch an, dass man sehr guter Dinge sei die Partie austragen zu können. Gegen 9 Uhr am Sonntagmorgen kam dann schließlich die Absage, zu diesem Zeitpunkt befand ich mich kurz vor dem Kamener Kreuz, wo ich meine ursprüngliche Route dann verließ und von der A1 auf die A2 Richtung Hannover wechselte. Auch der OSV hatte eine Spielankündigung am Abend vorher gepostet und das Spiel war gegen 9 Uhr auch nach wie vor terminiert, die Absage kam dann gegen 10 Uhr. Dann musste ich auf einem Rastplatz kurz nach weiteren Möglichkeiten suchen, am besten Erreichbar schien der FC Heidetal zu sein, gelegen mitten in der Lüneburger Heide. In der Bezirksliga Lüneburg waren zu diesem Zeitpunkt alle bis auf zwei Spiele bereits abgesetzt. Trotzdem einfach mal den Weg dorthin eingeschlagen, als ich an der Sportanlage Ehlbeck in Rehlingen ankam, wollte ich als erstes den Stand bei fußball.de überprüfen. Der Platz des FC Heidetal befindet sich aber mitten im nirgendwo, kein bewohntes Gebiet weit und bereit zu sehen, dementsprechend absolutes Funkloch. Kein Telefon-Empfang und Mobiles Netz schonmal gar nicht. Ich war etwa eineinhalb Stunden vor dem geplanten Anstoß da, auf dem Parkplatz vor dem Sportplatz war aber zumindest schon ein bisschen Betrieb, den ersten direkt gefragt ob das Spiel stattfindet, was bejaht wurde. So ganz wollte ich das noch nicht Glauben, immerhin gibt es hier nur einen Rasenplatz was eine Austragung eigentlich noch unwahrscheinlicher macht. Ich machte noch einen kleinen Spaziergang durch die Lüneburger Heide und als ich zurück kam, war richtig Betrieb vor der Anlage. Es kamen immer mehr Autos und auch die Mannschaften hatten bereits ihr Warm-Up gestartet, das Spiel wurde tatsächlich angepfiffen. Der Platz liegt nicht nur malerisch Mitten in der Lüneburger Heide weit weg von jeglicher Zivilisation, es gibt sogar Ausbau mit einer Holztribüne welche den Besuch auf jeden Fall aufwertet. In der zweiten Halbzeit zog dann ein Schneesturm auf, welcher das Spielfeld schnell weiß werden lies. Das Schiedsrichter Team überlegte kurz, ob man nicht doch abbrechen müsse weil man die Strafraum und Torlinien nicht mehr erkennen konnte, aber man brachte die Partie über die Bühne. Ein unvergesslicher Besuch welcher mir auf Grund der gesamten Umstände bestimmt noch länger in Erinnerung bleiben wird.

#08 - 28. November 2023 - Schachtar Donezk U19 gg Royal Antwerpen U19 - 3:1
UEFA Youth League - Gruppenphase - Edmund-Plambeck-Stadion, Norderstedt - 753 Zuschauer


Mal wieder in Hamburg. Der letzte Besuch ist noch gar nicht so lange her, auf meiner diesjährigen Sommertour sah ich unter anderem ein DFB Pokal Spiel im Millerntor-Stadion. Nun rund drei Monate später ging es erneut in die Hansestadt. Anlass diesmal war allerdings die Königsklasse. Im Volkspark wird Champions League gespielt. Der ukrainische Meister Schachtar Donezk hat in Hamburg eine neue Gastheimat gefunden, nachdem letzte Saison noch in Warschau seine Heimspiele austragen musste. Vor dem Spiel am Abend gab es als Warm-Up erstmal das Youth League Spiel der Junioren Mannschaft, welche ihre Heimspiele in Norderstedt austragen. Das Edmund-Plambeck-Stadion bekommt damit auch ein wenig internationalen Flair ab. Das Format der Youth League habe ich schon mal in einem Beitrag im Dezember 2015 beleuchtet, es sind die identischen Gruppen wie in der Champions League und am gleichen Tag treffen die beiden Junioren Mannschaften aufeinander bevor es am Abend dann die selbe Partie zwischen den Profiteams noch einmal gibt. Für Groundhopper ein gefundenes Fressen, die Partie in Norderstedt wurde bereits um 12 Uhr angepfiffen. Von den offiziell 753 Zuschauern waren geschätzt etwa 100 Hopper vor Ort. Der Eintritt war kostenlos. Das Stadion in Norderstedt ist normalerweise die Heimat des Regionalligisten Eintracht Norderstedt, auch der Ligakonkurrent FC St. Pauli 2 trägt hier seine Heimspiele aus. Kontrovers, die letzten Heimspiele wurden alle wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt, für das Youth League Spiel stand dann aber eine Absage selbstverständlich nicht im Raum. Geöffnet war zum Spiel nur die Haupttribüne, die Gegengerade und die Hinter-Tor-Seiten blieben für Zuschauer gesperrt und waren während des Youth League Spiels nicht zugänglich. Oben rechts noch der offizielle Aufstellungsbogen, interessant in ein paar Jahren nochmal drauf zugucken ob irgendeiner der heutigen Nachwuchskicker den Sprung in die große weite Fußballwelt geschafft hat. Im oben verlinkten Beitrag zu meinem damaligen Youth League Besuch bei Bayer Leverkusen gegen den FC Barcelona sind in jedem Fall einige Spieler im Aufstellungsbogen die den Schritt vom Nachwuchskicker zum Fußballprofi geschafft haben.

#08 - 28. November 2023 - Schachtar Donezk gg Royal Antwerpen - 1:0
UEFA Champions League - Gruppenphase - Volksparkstadion, Hamburg - 47.209 Zuschauer


Vom Youth League Spiel in Norderstedt ging es dann via S-Bahn und Bus zum Volkspark nach Hamburg wo um 18:45 Uhr der Hauptgang des Fußballtages angepfiffen wurde. Es war das dritte und letzte Hamburger Heimspiel von Schachtar Donezk in der Gruppenphase der Champions League. Als die News kam dass die Ukrainer in dieser Saison ihre internationalen Heimspiele in Hamburg austragen werden, wurde ich schnell hellhörig. Ist ja schon ein bisschen Fußballgeschichte wenn ein ukrainischer Verein auf Grund eines anhaltenden Krieges im Heimatland seine Heimspiele im legendären Hamburger Stadion austragen muss. Dementsprechend war die Planung eigentlich schnell klar, dass ich ein Spiel in der Gruppenphase gerne sehen würde, als die Gruppen dann ausgelost waren und Schachtar die Gegner Porto, Barcelona und Antwerpen zugelost bekam, war mein favorisiertes Spiel schnell das gegen den Gegner aus Belgien, welches dann nach der Terminierung als letztes Heimspiel in der Gruppenphase angesetzt wurde. Vor dem ersten Spiel wurden zunächst Kombi-Tickets für alle drei Spiele verkauft, zum ersten Heimspiel gegen Porto gingen aber noch genug Karten in den freien Verkauf, sodass ich mir wenig Sorgen um ein Ticketproblem gegen Antwerpen machte. Gegen Barcelona war der Volskpark zwar ausverkauft, sicherlich aber überwiegend durch Influencer und andere Schönheiten, die sich damit schmückten den FC Barcelona spielen zu sehen. Royal Antwerpen war für diese Fangruppe dann wohl wieder zu wenig glamourös wodurch ich mir mein Ticket problemlos im Vorverkauf sichern konnte. Die Abwicklung lief komplett über die Homepage des Hamburger SV und stellte daher auch auf sprachlicher Ebene kein Problem da. Ebenso wenig im Stadion fühlte sich wenig nach ukrainischer Kultur an, so gab es als Snack den Hamburger Backfisch, begrüßt wurde man von einem deutschen Stadionsprecher welcher allerdings einen ukrainischen Partner hatte, welcher die Worte des Deutschen ins ukrainische übersetzte. Offiziell sollen mehr als 47.000 Zuschauer da gewesen sein und sahen einen 1:0 Arbeitssieg von Schachtar Donezk. Eine kleine Anzahl davon war eine Ultragruppe, die auch schon beim Youth League Spiel im Stadion waren. Einprägsamster Fangesang: "Danke Deutschland!"