Seit neustem habe ich übrigens einen WhatsApp-Kanal eröffnet, auf welchem ich nun regelmäßig direkt aus dem Stadion ein Bild veröffentlichte, schaut gerne mal vorbei und abonniert im besten Falle. Bis dahin viel Spaß mit den Zusammenfassungen meiner Besuche im Frühjahr 2025.
#01 - 22. Februar 2025 - SV Stuttgarter Kickers gg FC Gießen - 3:0
Regionalliga Südwest - 21. Spieltag - Gazi-Stadion auf der Waldau, Stuttgart - 4.750 Zuschauer
Gerade erst wieder deutschen Boden betreten, die Sonne Kataloniens kaum aus dem Gesicht gewischt, und schon ging’s direkt weiter: Frisch zurück aus Barcelona, einmal den Koffer aus- und wieder eingepackt, Wäsche gewaschen, und zack – ab nach Stuttgart! Der Plan: Ein Besuch bei den Stuttgarter Kickers im altehrwürdigen Gazi-Stadion auf der Waldau.
Das Gazi-Stadion ist eine echte Perle unter den kleineren Fußballtempeln Deutschlands. Mit seiner Lage direkt am Fuße des Stuttgarter Fernsehturms liegt es malerisch im Grünen auf den Stuttgartern Höhen im Stadtteil Degerloch. Rund 11.400 Zuschauer passen rein, wobei das Stadion durch seine steilen Tribünen und Nähe zum Spielfeld eine richtig knackige Atmosphäre bietet – oldschool, charmant, ehrlich. Die Geschichte des Stadions reicht bis ins Jahr 1905 zurück, es ist das älteste Fußballstadion in Deutschland, das noch im Spielbetrieb ist. Schon allein das ist Grund genug, mal vorbeizuschauen.
Auch die Stuttgarter Kickers selbst bringen reichlich Tradition mit. Der Verein wurde 1899 gegründet und war über weite Strecken ein fester Bestandteil des deutschen Profifußballs – inklusive einiger Jahre in der 2. Bundesliga.
Bevor der Ball rollte, habe ich mir noch ein kleines Highlight gegönnt: Den benachbarten Fernsehturm erklommen – und das lohnt sich! Von oben hat man nicht nur einen fantastischen Blick über ganz Stuttgart, sondern eben auch einen tollen Blick aufs Stadion. Kamera gezückt, Stadion aus der Vogelperspektive festgehalten. Ein seltenes Motiv für Groundhopper, das muss man nutzen!
Dann war Anpfiff: Die Kickers empfingen den FC Gießen und ließen von Beginn an keine Zweifel aufkommen, wer Herr im Haus ist. Die Heim-Ultras eröffneten das Spiel mit einer kleinen Choreo – Konfetti, Luftschlangen, blau-weiße Farben im Block auf der Gegengerade verteilt – garniert mit dem Motto: „Stolz auf Stadt und Verein“. Und genau das war zu spüren. Leidenschaft auf dem Platz, Leidenschaft auf den Rängen. Am Ende stand ein souveräner 3:0-Erfolg für die Blaue.
Den krönenden Abschluss, quasi die dritte Halbzeit, bildete nach Schlusspfiff ein Abstecher ins Kickers-Clubrestaurant, das direkt auf dem Trainingsgelände liegt – keine fünf Minuten Fußweg vom Stadion entfernt. Drinnen wartete nicht nur ein kühles Getränk, sondern auch schwäbische Küche vom Feinsten: Maultaschen, Spätzle, Linsen – das volle Programm. In dieser Mischung aus Vereinsheim-Romantik und gutbürgerlicher Küche lässt es sich wunderbar runterkommen nach dem Spiel.
#02 - 23. Februar 2025 - VfB Stuttgart II gg Energie Cottbus - 2:0
3. Liga - 25. Spieltag - WIRmachenDRUCK Arena, Aspach - 2.200 Zuschauer
Tag zwei meines kleinen Südwest-Groundhopping-Trips. Nachdem es am Vortag noch auf der Waldau bei den Kickers ordentlich zur Sache ging, wurde es am Sonntag ein paar Nummern ruhiger – aber nicht weniger interessant. Auf dem Plan stand das Heimspiel der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart. Klingt erstmal nach Stadion auf’m Nebenplatz in Cannstatt – aber weit gefehlt.
Denn der VfB II trägt seine Heimspiele in der 3. Liga nicht etwa in Stuttgart aus, sondern in Großaspach – genauer gesagt in der WIRmachenDRUCK Arena. Jap, das Ding heißt wirklich so. Und liegt rund 40 Kilometer außerhalb von Stuttgart – da, wo sich Reben, Wälder und Kreisverkehre gute Nacht sagen. Öffis? Joa, geht irgendwie. Auto? Empfohlen. Es ist ein bisschen, als würde man fürs Heimspiel nach Auswärts fahren.
Aber zurück zum Stadion. Die Arena ist eigentlich ganz cool – so ein typischer Drittligabau mit Platz für rund 10.000 Leute, alles recht kompakt. Nur leider haben sich die Architekten damals gedacht: „Wie wär’s, wenn wir überall fette Stahlstreben vor die Tribünen setzen?“ – gesagt, getan. Heißt: Auf ziemlich vielen Plätzen hat man dann so eine nette Metallsäule im Sichtfeld, perfekt getimt auf die Sechzehnerlinie oder den Mittelkreis. Stimmungstöter deluxe. Für Groundhopper mit Kamera eher so semi.
Sportlich gab’s dann ein durchaus ordentliches Duell mit Energie Cottbus, die mit gut gefülltem Gästeblock am Start waren. Die aktive VfB-Fanszene dagegen glänzte durch Abwesenheit – kein Wunder, die erste Mannschaft spielte parallel auswärts in Hoffenheim. So übernahmen die Cottbusser den akustischen Teil des Nachmittags und machten das Ding streckenweise zu einem Auswärtssieg auf den Rängen – allerdings ohne Pyro, das muss fairerweise gesagt werden.
Auf dem Rasen lief’s dafür aus Stuttgarter Sicht besser: Der VfB II trat solide auf, stand hinten stabil und vorne effektiv. Am Ende stand ein verdienter 2:0-Heimsieg, der in der Tabelle richtig gut tut. Die Aufsteiger scheinen sich langsam in der Liga festzubeißen – und das, obwohl man eigentlich gar kein richtiges Heim hat.
Fazit: Kein Klassiker, aber ein stimmiger Sonntagskick mit nettem Dorfcharme, fragwürdiger Sicht und einem souveränen Heimsieg. Aspach liefert, auf seine ganz eigene Art.
#03 - 26. Februar 2025 - RB Leipzig gg VfL Wolfsburg - 1:0
DFB Pokal - Viertelfinale - Red Bull Arena, Leipzig - 40.478 Zuschauer
Der nächste Halt meiner kleinen Frühjahrs-Tour führte mich unter der Woche nach Leipzig – DFB-Pokal-Viertelfinale in der Red Bull Arena, RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg. Flutlichtspiel, K.-o.-Phase, große Namen... klingt erstmal nach einem stimmungsvollen Fußballabend. Spoiler: War’s irgendwie auch… aber eben anders.
Leipzig ist ja so’n Ding für sich im deutschen Fußball. Seit der Gründung 2009 ist RB Leipzig das Synonym für modernen Eventfußball – mit ordentlich Koffein im Namen und ordentlich Kapital im Rücken. Während andere Vereine ihre Geschichte mit vergilbten Pokalen und Ascheplätzen erzählen, wird hier mit Lichtshows, Imagekampagnen und perfekt designten Fanutensilien gearbeitet. Und ja, das ist natürlich alles clean, familienfreundlich und durchgestylt, aber eben auch irgendwie seelenlos.
Das beginnt schon vorm Stadion: Eine riesige Lichtshow begrüßte die Fans auf dem Weg zur Arena, und schon von weitem leuchtete einem das Red-Bull-Logo quasi ins Gesicht. Fußball zum Anfassen? Eher nicht. Dafür ein Erlebnispark für sportinteressierte Menschen mit Hang zum perfekten Instagram-Schnappschuss.
Drinnen dann ein ähnliches Bild. Die "aktive Fanszene" von RB – ja, die gibt es tatsächlich – traf sich eine Stunde vor Anpfiff zum gemeinsamen Ansingen hinter der Tribüne. Und das Ganze stand dann auch noch im offiziellen Ablaufplan des Vereins. Kein Witz. Nennt sich dann „Warmsingen“ – wie in der Musicalprobe. Für Groundhopper mit einem Faible für ehrliche Kurvenkultur eher zum Kopfschütteln. Stimmung kam trotzdem irgendwie auf – aber sie fühlte sich nicht gewachsen, nicht erarbeitet, sondern inszeniert an. Für viele mag das reichen. Für mich war’s eher wie Fußball im IKEA-Showroom, hübsch, aber nix zum Wohnen.
Aber fair ist fair: Das Catering in Leipzig ist Champions-League-würdig. Es gab einen richtig guten Nudeltopf, dazu Handbrot, das außen knusprig und innen käsig-warm war – absolute Empfehlung! Getränkeauswahl dagegen eher überschaubar: Viel Red Bull… und dann noch mehr Red Bull. Wasser gab’s aber auch. Irgendwo.
Sportlich war das Spiel okay. Leipzig am Ende mit dem nötigen Punch mehr und einem 1:0-Sieg gegen Wolfsburg nach regulärer Spielzeit. Kein Spektakel, aber souverän runtergespielt. Und damit steht RB mal wieder im Halbfinale – ob man’s feiert oder nicht, sie sind sportlich längst etabliert, auch wenn dieses Jahr dort Schluss war und keine Finaltickets gebucht wurden.
Leipzig war – wie erwartet – kein klassisches Fußballerlebnis. Wer ehrliche Kurven, rauchige Würstchenbuden und improvisierte Stadionatmosphäre liebt, wird hier nicht glücklich. Aber wer auf perfekte Abläufe, Entertainment und Familienfreundlichkeit steht, der ist bei RB genau richtig. Ich für meinen Teil: Mehr Fußball, weniger Show, bitte. Aber den Nudeltopf würde ich trotzdem nochmal nehmen.
#04 - 28. Februar 2025 - FC Carl Zeiss Jena gg VSG Altglienicke - 2:2
Regionalliga Nordost - 24. Spieltag - Ernst-Abbe-Sportfeld, Jena - 5.195 Zuschauer
Nächster Halt: Jena. Flutlicht. Freitagabend. Für mich war’s eine echte Zeitreise – oder besser gesagt: ein kleiner Kulturschock. Denn das letzte Mal war ich 2020 hier. Damals stand an selber Stelle noch das gute alte, bröckelige Ernst-Abbe-Sportfeld – mit ordentlich DDR-Charme, abgenutzten Stufen, rauem Beton und diesem gewissen Gefühl, dass hier schon viele Jahre Fußball gelebt wurde. Und jetzt?
Fünf Jahre später steht dort ein hochmodernes Fußballstadion, auf den ersten Blick fast nicht wiederzuerkennen. Die Tribünen sind jetzt überdacht, rundum geschlossen, mit LED-Anzeigen, VIP-Logen und allem drum und dran. Irgendwo zwischen Regionalliga und Bundesliga-Ambitionen, könnte man sagen. Aber zum Glück wurde ein Stück Geschichte bewahrt: die legendäre Zeiss-Linse, das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt, wurde beim Umbau nicht über Bord geworfen, sondern einfach ausgelagert – sie steht nun außerhalb des Stadions, wie ein Denkmal für eine andere Zeit. Und das passt auch ganz gut, dort draußen wirkt sie wie ein stummer Zeuge aus einer Ära, in der der Fußball noch etwas ursprünglicher war.
Drinnen ist’s dann eine Mischung aus modernem Komfort und seltsamer Fanaufteilung. Die Ultras von CZ Jena haben ihren eigenen Stehblock in der Südkurve – direkt neben dem Gästeblock, der gegen Altglienicke allerdings komplett leer blieb. Das hat dem Spiel die typische Gästekulisse genommen, dafür aber den Heimfans die Bühne überlassen. Nur: So richtig geschlossen tritt die Jenaer Kurve aktuell nicht auf. Auf der Nordtribüne steht der andere Teil der Fans – eher Sitz- und Mischpublikum – die sich bei den Gesängen der Südkurve eher zurückhalten. Das wirkt manchmal ein bisschen zerstreut, als würde jeder für sich supporten.
Sportlich sah’s lange nach einem gebrauchten Abend für Jena aus. Altglienickelag zur Pause mit 2:0 vorne, und bei Jena lief erstmal gar nichts zusammen. Doch dann kam nochmal Leben rein – und das nicht nur auf dem Platz. Die Ultras legten zum Ende hin nochmal einen drauf, und auf einmal wirkte das neue Stadion gar nicht mehr so kühl und durchgestylt.
In der Schlussphase drehte Jena auf, kam erst zum Anschlusstreffer und dann, fast schon dramatisch, noch zum 2:2 in der Nachspielzeit. Die Bude vibrierte, selbst die Nordtribüne wachte kurz auf, und plötzlich hatte man das Gefühl: Vielleicht wächst da ja gerade wieder was zusammen.
Ich bin dann raus aus dem Stadion, an der Linse vorbei zurück in die Nacht, und dachte mir: Vieles ist neu, manches fehlt, aber irgendwas ist auch geblieben. Nur eben anders.
#05 - 1. März 2025 - SG SV Fortuna Suhltal gg FSV 1968 Behringen - 1:2
Kreisliga Westthüringen - 14. Spieltag - Waldstadion Fernbreitenbach, Berka/Werra - 60 Zuschauer
Eigentlich sollte es zum Abschluss meines kleinen Trips noch ins legendäre Kaffeetälchen nach Tiefenort gehen. Stand schon ewig auf der Liste. Doch wie das im Frühjahr eben so ist: Spiel abgesagt, Platz unbespielbar, Wetter mies. Aber wer als Groundhopper unterwegs ist, hat immer einen Plan B parat.
Nach kurzem Suchen spuckte der Matchkalender ein Spiel im sogenannten Waldstadion Fernbreitenbach aus. Klingt erstmal groß, ist aber in Wirklichkeit das komplette Gegenteil. Ein kleiner Platz irgendwo zwischen Heringen, Berka und völliger Abgeschiedenheit. Andere nennen das Ganze einfach Sportplatz am Lindig, was vielleicht auch besser passt. Und der Weg dorthin? Ein kleines Abenteuer. Ein schmaler, unbefestigter Weg schlängelt sich durch den Wald, Navi dringend empfohlen.
Plötzlich steht man auf einer kleinen Lichtung, umgeben von Bäumen, und da ist er: der Platz. Und der hat richtig Charme. Auf einer Seite reihen sich ein paar Holzbänke aneinander, ungefähr zwei Dutzend, die fast die gesamte Gerade abdecken. Gegenüber ein hoher Erdwall mit Barrieren, von oben hat man beste Sicht. Und die Auswechselbänke? In den Hang reingebaut, sehen aus wie kleine Unterstände aus einem Westernfilm. Ziemlich cool.
Die SG Suhltal/Eltetal empfing an diesem Abend den FSV Behringen. Kreisliga mit allem, was dazugehört. Kampfbetont, lautstark, mit viel Einsatz. Am Ende gewann Behringen mit 2:1, das Spiel verfolgten rund 60 Zuschauer. Ein paar Einheimische mit Bier und Campingstuhl waren auch da, ich mittendrin und ziemlich zufrieden.
Tiefenort wird nachgeholt, keine Frage. Aber dieser Ausweichplatz mitten im Wald war genau das, was so einen Hopping-Tag am Ende dann doch noch besonders macht.
#06 - 9. März 2025 - SV Biemenhorst gg SpVg Schonnebeck - 2:7
Oberliga Niederrhein - 22. Spieltag - Intersport-Pieron-Arena (Kunstrasen), Bocholt - 711 Zuschauer
Mit dem Besuch beim SV Biemenhorst ist die Oberliga Niederrhein für mich wieder komplett. Biemenhorst war der einzige neue Aufsteiger in der Liga welchen ich noch nicht besucht hatte, und da musste der Haken natürlich noch gesetzt werden.
Die Intersport-Pieron-Arena ist dabei allerdings alles andere als ein Highlight. Ein Kunstrasenplatz ohne jeglichen Ausbau, absoluter Standard. Nebenan liegt zwar noch ein Rasenplatz, der sieht eigentlich ganz nett aus auch wenn man auch hier vergeblich einen Ausbau sucht, wird aber offenbar nicht genutzt. Muss man nicht verstehen, aber ist halt so.
Dafür spielte das Wetter mit. Strahlender Sonnenschein, frühlingshafte Temperaturen und dazu erstaunliche 711 Zuschauer – für ein Oberligaspiel ohne große Bedeutung echt eine Hausnummer. Da war tatsächlich ordentlich Betrieb, ganz Biemenhorst schien auf den Beinen zu sein. Der Ortsteil von Bocholt lebt den Dorfverein, das merkte man.
Sportlich fing’s aus Sicht der Gastgeber gar nicht so schlecht an. Biemenhorst ging zweimal in Führung, doch in der zweiten Halbzeit ging alles den Bach runter. Schonnebeck drehte auf und gewann am Ende deutlich mit 7:2. Ein Spielverlauf wie aus dem Nichts, aber eben auch typisch Fußball.
Viel mehr bleibt auch nicht zu sagen. Kein Kultplatz, keine Geschichte, kein Ausbau – aber ein weiterer Punkt auf der Liste und eine wieder komplettierte Oberliga Niederrhein . Muss eben alles mal gemacht werden.
#07 - 12. März 2025 - Viktoria Köln gg Rot-Weiss Essen - 1:0
3. Liga - 28. Spieltag - Stadion im Sportpark Höhenberg, Köln - 4.938 Zuschauer
Englische Woche in der 3. Liga, also ging’s für mich mal wieder zur Viktoria – mittlerweile mein sechster Besuch im Sportpark Höhenberg. Gegner war Rot-Weiss Essen, was wie gewohnt für ordentlich Betrieb auf den Rängen sorgte. Die Essener hatten dank kurzer Anfahrt zahlreich und lautstark mobilisiert und stellten die Heimseite wie so oft deutlich in den Schatten.
Sportlich machte Viktoria, was sie zuhause gerne machen. Knapp gewinnen. 1:0 hieß es am Ende, viel Spielkontrolle, wenig Spektakel, aber drei Punkte.
Die Anreise war diesmal etwas speziell. Wegen des mehrtägigen KVB-Streiks war die Straßenbahn keine Option. Also ganz im Sinne eines echten Talahons kurzerhand einen E-Scooter geschnappt, hingefahren, abgestellt, Spiel geschaut, danach wieder aufgesattelt und zurück. Muss man auch mal gemacht haben.
Mehr gibt’s auch nicht zu sagen. Höhenberg wie man’s kennt. Essen lauter, Viktoria effektiver.
#08 - 25. März 2025 - SC Borussia 05 Köln-Kalk gg SV Deutz 05 - 1:5
Kreispokal Köln - Viertelfinale - Sportplatz Lilienthalstraße, Köln - ca. 150 Zuschauer
Spontan ging es Ende März noch zum Kreispokal-Viertelfinale nach Köln Kalk. Borussia Kalk empfing die SV Deutz 05 und der Schauplatz war der typisch schmucklose Kunstrasenplatz in Kalk. Kein Ausbau, nix Besonderes, einzig ein Vereinsgraffiti auf der Mauer entlang der Hauptgeraden sorgte für ein bisschen Flair.
Dafür überraschte die Heimseite mit einer kleinen aktiven Gruppe, die das Spiel tatsächlich mit einer Mini-Choreo und etwas Pyro eröffnete. Auch der Support der rund 20 Leute war über die komplette Spielzeit gar nicht mal schlecht für einen Kreisligisten. "Ich liebe Kalk 05" oder eine ziemlich eigene Interpretation von "Hey Jude" hallte immer wieder über den Platz.
Genützt hat der Einsatz allerdings wenig. Deutz, immerhin zwei Ligen höher in der Landesliga unterwegs, setzte sich souverän mit 5:1 durch und zog verdient ins Halbfinale ein. Trotzdem ein netter, bodenständiger Kick unter der Woche.
#09 - 5. April 2025 - Helmond Sport gg SC Telstar - 2:2
Keuken Kampioen Divisie - 33. Spieltag - GS Staalwerken Stadion, Helmond (Niederlande) - 2.900 Zuschauer
Anfang April ging’s in die niederländische Eerste Divisie, genauer gesagt zu Helmond Sport. Seit dem 7. März 2025 spielt der Klub im neuen GS Staalwerken Stadion, gelegen auf dem Campus De Braak. Das alte Stadion De Braak, das seit 1916 bestand, steht direkt daneben, aber ist inzwischen im Abrissmodus.
Der Neubau ist eine kleine, moderne Arena mit zwei Tribünen entlang der Geraden. Hinter den Toren gibt’s keinerlei Ausbau, was dem Stadion eine ziemlich offene und luftige Optik verpasst. Die Fassade in leuchtendem Rot wirkt von außen etwas gewöhnungsbedürftig, irgendwie futuristisch und ein bisschen wie die kleine Schwester der Allianz Arena – nur eben in sehr kompakt.
Die aktive Fanszene von Helmond hat sich auf der linken Seite der Gegengerade niedergelassen. Der Auswärtsblock liegt auf der gegenüberliegenden Seite, war beim Spiel gegen den SC Telstar aber nur spärlich besetzt – entsprechend mau war die Stimmung dort.
Das Stadion gehört zu einem größeren Sportkomplex, in dem auch eine Schule, ein Schwimmbad und weitere Einrichtungen untergebracht sind. Insgesamt passen 3.600 Zuschauer rein, beim Spiel gegen Telstar waren es immerhin rund 2.900. Darunter natürlich auch ein paar Hopper, die sich den neuen Ground direkt sichern wollten.
#10 - 5. April 2025 - K Achel VV gg KFC Zwarte Leeuw - 2:2
Derde Klasse Amateurs VV B - 28. Spieltag - De Siggert, Hamont-Achel (Belgien) - ca. 80 Zuschauer
Nach dem Spiel in Helmond war der Abend noch jung und Belgien nicht weit, also rüber über die Grenze, wo in der Derde Klasse Amateurs VV B noch ein Abendspiel anstand. Diese fünfte Liga Belgiens ist regional aufgeteilt, das „VV“ steht dabei für den flämischen Landesteil.
Gespielt wurde im Stadion De Siggert in Hamont-Achel, ein klassisch belgischer Amateurground mit Parkplatz direkt vorm Eingang, zehn Minuten vor Anpfiff war ich drin. Eine kleine Sitzplatztribüne bildet das Zentrum der Anlage, in dieser ist auch der Gastrobereich untergebracht. Viel Bier, wenig Stress, eben typisch Belgien.
Der Gastgeber K Achel VV empfing den KFC Zwarte Leeuw. Fußballerisch war’s überschaubar, aber solide. In der zweiten Hälfte gingen dann die Flutlichter an, was dem Ganzen zumindest optisch etwas Flair verlieh. Am Ende trennten sich beide Teams mit einem 2:2, was angesichts des Spielverlaufs auch irgendwie in Ordnung ging. Für mich ging es nach dem Schlusspfiff dann zurück nach Deutschland.