Freitag, 21. April 2017

Nachlese - Projekt #01 - Regionalliga West

Tickets der Tour
Mit der Fahrt nach Rödinghausen ging am Ostermontag mein erstes Groundhopping-Projekt zu Ende, seit Oktober habe ich sämtliche Stadien der Regionalliga West angefahren und bei allen 18 Vereinen je ein Spiel verfolgt. Ein bisschen mehr als sechs Monate hat die Tour gedauert, dazwischen langen allerdings auch zwei Monate Winterpause in der es natürlich nicht möglich war weitere Stadien anzufahren. Die Regionalliga West ist die einzige der insgesamt fünf Regionalligen, die nur Vereine aus einem Bundesland beinhaltet. Somit sind längere Fahrten wirklich eine Seltenheit. Die längste Fahrt war dann auch erst die nach Rödinghausen, für mich war eine Strecke knapp 250 Kilometer und so mit Abstand die längste Anfahrt zu einem Stadion.
Insgesamt bat die Tour einen guten Mix aus Traditionsvereinen, aufstrebenen Projekten und ambitionierten Amateurclubs. Ein Großteil der Tour fand im Ruhrgebiet statt, sieben der achtzehn Vereine sind im wohl fußballverrücktesten Teil Deutschlands zu Hause. Darunter auch die ehemaligen Erstliga Vereine Rot-Weiss Essen, Rot-Weiss Oberhausen, die SG-Wattenscheid sowie der Wuppertaler SV. Dazu kommt mit der Alemannia aus Aachen noch ein fünfter ehemaliger Erstligist und immer noch führender Verein der ewigen Tabelle der zweiten Liga. Diese Traditionsvereine führen natürlich auch die Zuschauertabelle an, nur Wattenscheid fällt hier raus, selbst bei Auswärtsspielen reisen die Unterstützer der Teams in großer Anzahl an und sorgen nicht selten für Heimspiel-Atmosphäre. Welches Potenzial in der Liga steckt zeigte das Halbfinale des Niederrheinpokal Ende März als über 13.000 Zuschauer ins Stadion am Zoo kamen um das
Volles Haus beim Duell zwischen Wuppertal und Essen
ligainterne Duell zwischen dem Wuppertaler SV und Rot Weiss Essen zu sehen. Ein Hochsicherheitsspiel bei welchem ich auch live dabei war, trotz strenger und ausführlicher Kontrolle gab es hier von beiden Seiten Pyro und Kanonenschläge, die aufgeheizte Stimmung endete mit einem 2:3 Auswärtssieg der Essener.
Ganz unten in der Zuschauertabelle sind die Nachwuchsmannschaften der Vereine der ersten und zweiten Liga. Die Spiele von Schalke 04, FC Köln, Borussia Möchengladbach und Fortuna Düsseldorf werden aber immer so angesetzt, dass die Nachwuchsmannschaften parallel zur ersten Mannschaft spielen und somit der Großteil der Fans natürlich dort hingeht. Ausnahme ist hier Borussia Dortmund, hier wird die zweite Mannschaft öfters so angesetzt, dass mehr Fans kommen können. Die Ultras unterstützen die "Amas" sobald dies möglich ist in großer Anzahl.
Es gibt allerdings auch Spiele die mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Trotzdem lockt auch ein ewig junger Klassiker wie SC Verl gegen TSG Sprockhövel, den ich im Rahmen meiner Tour sah, immerhin 400 Leute ins Stadion. Das größte Stadion ist der Tivoli in Aachen mit einem Fassungsvermögen von 33.000, für die Regionalliga allerdings viel zu groß. Das Spiel welches ich dort sah war mit 4700 Zuschauern zwar gut besucht, aber durch die Größe des Stadions kommt kaum Stimmung auf. Die Zukunft der Alemannia steht nach einem Insolvenzantrag zu Jahresbeginn momentan noch in den Sternen.
Rein von den Ticketpreisen her, hat die Tour mich genau 178 € gekostet. Je nach Möglichkeit kaufte ich immer einen Stehplatz, dieser lag im Schnitt bei 9 €. Hätte man sich die Tickets im Vorfeld über die Vereine im Internet gekauft, wäre man teilweise noch in den Genuss eines Vorverkaufrabatt gekommen. Wirklich ausverkauft waren die Spiele aber nie, sodass man ohne große Sorgen noch Tickets an den Tageskassen erhielt. Alles in allem war es auch eine schöne Tour durch Nordrhein-Westfalen, vor oder nach den Spielen konnte man in einigen Städten noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit mitnehmen. Sei es das Centro in Oberhausen, die Schwebebahn in Wuppertal oder auch die Himmelstreppe direkt am Lohrheidestadion in Wattenscheid. Zu den Stadien selber gibt es nicht viel zu sagen, viele sind keine reinen Fußballstadien sondern haben eine Laufbahn für Leichtathletikveranstaltungen. Manche Stadien schienen gerade im Umbau zu sein, so fehlte dem Niederhein-Stadion in Oberhausen eine komplette Tribüne die gerade frisch abgerissen schien. Reste der Tribüne konnte der Fan im Shop am Stadion käuflich erwerben. Am beeindruckendsten fand ich das Stadion Rote Erde in Dortmund, direkt neben dem Signal Iduna Park.
Alles in allem auf jeden Fall ein abwechslungsreiches Projekt, welches mit dieser Nachlese nun auch offiziell beendet ist. In der Saison 2017/18 wird es dann das zweite Projekt geben, welche Liga dann in Angriff genommen wird steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Zuvor geht es allerdings auch noch zu weiteren Events über die ich hier im Blog berichten werden, unter anderem auch zu einem Spiel der Eishockey WM in Köln.

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