Montag, 18. November 2024

Groundhopping - Spätsommer 2024

Die Saison nahm richtig Fahrt auf und wurde im Spätsommer noch mit einigen größeren Touren so richtig eröffnet. Neben einem neuen Länderpunkt, ging es auch nach Zwickau und Dresden. Nach einem Zwischenstopp in Bayern wurde der Sommer dann bereits mit herbstlichen Temperaturen mit einer Berlin-Woche verabschiedet.

#01 - 30. August 2024 - FSV Zwickau gg VSG Altglienicke - 0:3
Regionalliga Nordost - 6. Spieltag - GGZ-Arena, Zwickau - 4.219 Zuschauer


Kennt ihr die Berichte von anderen Groundhoppern bezüglich des FSV Zwickau? "Groundhopping-Hölle, ich wurde aus dem Stadion gejagt, erst als ich aus der Stadt raus war ließen die mich in Ruhe!" Zeit sich einmal selber ein Bild davon zu machen und ich kann euch jetzt sagen, glaubt nicht alles was ihr im Internet lest. Der Spielbesuch verlief absolut entspannt und ohne erwähnenswerte Vorkommnisse. Am 6. Spieltag der Regionalliga Nordost empfing der FSV die VSG Altglienicke aus Berlin zum Freitagabendspiel unter Flutlicht. Das Ticket für die Haupttribüne hatte ich mir bereits im Vorverkauf über den Onlineticketshop des Vereins gesichert, dort wurden keine Tickets für die Tribüne der Gegengerade angeboten. Auf Grund einer scheinbar nicht erwarteten hohen Abnahme im Vorverkauf wurde die Gegengerade kurzfristig doch für kurzentschlossene Zuschauer eröffnet, da die Haupttribüne schon weitestgehend voll besetzt war. Der harte Kern der Zwickau Fans steht auf der Hinter-Tor-Tribüne, auf der gegenüberliegenden Seite ist die Gästetribüne welche im Spiel gegen Altglienicke aber keine Verwendung fand und gähnend leer blieb.
Mein Sitzplatz war am rechten Rand der Haupttribüne, ganz in der Nähe des eigentlichen Gästeblocks. Im unteren Teil der Tribüne machte sich Zwickauer Hoolgruppe mit Zaunfahne breit, welche von dort aus bei Spielen mit Gästefans gegen die jeweiligen Reisegruppe vermutlich provozieren und pöbeln. Gegen einen leeren Gästeblock blieb diese Fangruppe aber arbeitslos. Während des Spiels saßen hinter mir zwei originale DDR-Rentner die über den gesamten Spielverlauf Spieler und Trainer ihrer eigenen Mannschaft immer wieder in typischer Manier lautstark beleidigten. Ein etwa 10 jähriger Junge drehte sich irgendwann um und sagte saghaft: "Macht ihr es doch besser!" Kam zwar nicht an, aber es besteht Hoffnung in die Ostdeutsche Jugend. Das Spiel verlor Zwickau mit 0:3. Nachdem Verlassen des Stadions wurde es dann nochmal spannend, sollte nun endlich was passieren. Spricht mich irgendjemand an? Will wissen wo ich herkomme? Nichts, alles blieb ruhig. Selbst als ich auf den Parkplatz in mein Auto mit Westdeutschen Nummernschild stieg fiel nicht mal ein Blick auf mich. Alles entspannt, euch wird nichts passieren. Geht zum FSV wenn euch der Ground noch fehlt.

#02 - 31. August 2024 - Dynamo Dresden gg VfB Stuttgart II - 2:0
3. Liga - 4. Spieltag - Rudolf-Harbig-Stadion, Dresden - 27.205 Zuschauer


Dynamo Dresden ist schon ein Brett. Welcher andere Verein aus der 3. Liga schafft es gegen die Zweitvertretung des VFB Stuttgart den Heimbereich weitestgehend auszuverkaufen? Schon auf dem Weg zum Stadion weit vor dem Anstoß war gefühlt die gesamte Stadt bereits schwarz gelb gekleidet. Sicherheitshalber um nicht wie der Elefant im Löwenkäfig zu wirken, kaufte ich mir im Fanshop auch ganz unauffällig einen Vereinsschal und sang bei der Hymne ordentlich mit. "DYNAAAAMO DYNAAA-AAAMO". Von meinem Sitzplatz auf der Hinter-Tor-Tribüne hatte ich freie Sicht auf den legendären Dresdener K-Block. Das Sammelbecken aller aktiven Dynamo Fans und das sind nicht wenige. Optisch bot der Block zum Spiel gegen Stuttgart II abgesehen von ein paar Spruchbändern natürlich nichts. Warum auch eine Choreografie oder Pyroshow raus hauen wenn keine Gästefans da sind. Akustisch ist das Stadion aber ein Vorbild für ganz Deutschland. 90 Minuten Volldampf und eine hohe Mitmachquote auch außerhalb der Stimmungsblöcke. Zur Beginn der zweiten Halbzeit wurden noch neue Lieder eingestimmt, die Texte dafür wurden vor dem Spiel an den Eingängen verteilt. Für solche Aktionen bietet sich ein Spiel gegen eine Zweitvertretung natürlich an.
Das neue Rudolf-Harbig-Stadion bietet von innen von allen Plätzen aus eine freie Sicht auf das Spielfeld, von außen erinnert es aber kaum an ein Fußballstadion. Auf der Suche nach einem perfekten Platz für ein Foto der Außenansicht bin ich fast verzweifelt, sieht halt mehr aus wie ein Glaspalast. Das war aber auch der einzige negative Punkt des Tages.

#03 - 1. September 2024 - FK Teplice gg FK Mladá Boleslav - 1:2
Chance Liga - 7. Spieltag - Na Stínadlech, Teplice (Tschechien) - 3.485 Zuschauer


Wenn man schon mal in Dresden ist, dann bietet es sich auch an endlich mal den Länderpunkt Tschechien abzuhaken. Wie der Zufall es so wollte spielte der FK Teplice am Sonntagnachmittag sein Erstligaspiel gegen FK Mlada Boleslav im Stadion Na Stínadlech. Die Strecke von Dresden nach Teplitz sind gute 60 Kilometer und so ging es Sonntagmorgen bei bestem Spätsommerwetter auf eine kurze Autofahrt ins benachbarte Tschechien um meinen zehnten Länderpunkt zu sammeln.
Das Stadion liegt am Rande der Stadt aber die sehenswerte Altstadt von Teplitz ist mit einem kurzen Fußmarsch zu erreichen und wurde vor dem Anstoß noch erkundigt.
Am Stadion selber zahlte man ganz entspannt 150 Kronen (circa 6€) für sein Ticket an der Tageskasse. Obwohl die man Tickets für einen bestimmten Block kaufte herrschte im Stadion freie Platzwahl, es gab keine Ordner oder ähnliches welche die Tickets überprüften. Das war auch nicht nötig, denn mit 3.485 Zuschauern waren nur knapp 20% der verfügbaren Plätze belegt. So konnte ich als Hopper während des Spiels mehrfach den Platz wechseln und das Stadion aus verschiedenen Perspektiven fotografieren. Schon eine recht eigenartige Konstruktion mit der hufeisenförmigen Tribüne welche an den Enden offen ist. Es gibt im Stadion ausschließlich Sitzplätze, welche abwechselnd blau und gelb angeordnet sind und somit die Vereinsfarben des FK Teplice darstellen.
Die Stimmung im Stadion war bei der geringen Zuschauerzahl natürlich gleich null. Ein paar Mal wurde ein "Teplice, Teplice" angestimmt, aber organisierten Support gab es hier nicht. Da hätte ich tatsächlich mehr erwartet, auch vom Auswärtsblock in welchen sich nur circa 50 Gästefans verirrt hatten. Der Länderpunkt Tschechien steht trotzdem und es wird hoffentlich nicht der einzige Punkt dort bleiben.

#04 - 2. September 2024 - VfL Wolfsburg Frauen gg Werder Bremen Frauen - 3:3
Google Pixel Frauen-Bundesliga
- 1. Spieltag - AOK-Stadion, Wolfsburg
- 3.043 Zuschauer


Im April war ich noch in der Volkswagen Arena des VfL Wolfsburg zu Gast, im Schatten der großen Arena steht seit 2015 auch noch das AOK Stadion welches als Heimspielstätte der VfL Frauen dient. Die Frauenabteilung des VfL Wolfsburg ist eine Art Vorreiter der Professionalisierung des Frauenfußballs. Durch den Bau des AOK Stadions wollte man die erfolgreiche Arbeit der Frauenabteilung weiter fördern, zuvor spielte man noch im VfL-Stadion am Elsterweg wo auch die Herrenabteilung bis 2002 zu Hause war. Der Neubau des AOK Stadions wurde kurioserweise mit einem Spiel der Männermannschaft des VfL Wolfsburg eröffnet. Am 23. Januar 2015 empfing man den Karlsruher SC.
Heute steht das AOK-Stadion neben den Frauen auch den Nachwuchskickern der Wölfe zur Verfügung. Mein Spielbesuch anlässlich des 1. Spieltags der Frauen Bundesliga gegen Werder Bremen besuchten neben mir noch knapp 3.000 weitere Zuschauer. Schöner Feierabendkick am Montagabend. Mehr auch nicht. 

#05 - 6. September 2024 - 1. FC Schweinfurt 05 gg Türkgücü München - 2:0
Regionalliga Bayern - 8. Spieltag - Sachs-Stadion, Schweinfurt - 1.394 Zuschauer


Das Sachs-Stadion in Schweinfurt hat einen historischen Wert und ist heute neben dem Berliner Olympiastadion eine der wenigen Sportanlagen aus dieser Zeit die unter Denkmalschutz stehen. Eröffnet wurde im Juli 1936 kurz vor Beginn der Olympischen Spiele im Berlin, zur Eröffnung waren auch etliche damalige Größen der Hitler-Regierung vor Ort unter anderem auch Reichsführer SS Heinrich Himmler. Stifter der Anlage war der Schweinfurter Industrielle Willy Sachs der zu dieser Zeit auch als Mäzen des Fußballklubs 1. FC Schweinfurt 05 galt. Im Stiftungsschreiben legte Sachs fest, dass sein Verein für die Dauer des Bestehens das alleinige Erstnutzungsrecht der gesamte Anlage haben solle. Somit spielt Schweinfurt 05 bis heute an dieser historischen Sportstätte, allerdings nicht mehr im Willy-Sachs-Stadion sondern nur noch im Sachs-Stadion. Wegen der Verstrickung von Willy Sachs in den Nationalsozialismus war der Stadionname lange Zeit umstritten und geriet erstmals 2001 als Schweinfurt in die 2. Bundesliga aufstieg überregional in die Kritik. Ein Freundschaftsspiel zwischen den 05ern und dem israelischen Klub Maccabi Haifa musste auf Wunsch des Gegners sogar auf einen Nebenplatz verlegt werden. Mehrere Aktionen und Aktivitäten zur Umbenennung der Spielstätte blieben zunächst aber erfolglos. Erst im Juni 2021 einigte man sich schließlich im Schweinfurter Stadtrat für die Streichung des Vornamens aus dem Stadionnamen, welches nunmehr nur noch "Sachs-Stadion" heißt.
Sportlich ging es für die Schweinfurter nach dem erwähnten Zweitliga-Aufstieg zunächst bergab, nach einer Insolvenz fand man sich nur vier Jahre nach dem Gastspiel in der 2. Bundesliga in der fünftklassigen bayrischen Landesliga Nord wieder. Erst zur Saison 2013/14 kehrte man zumindest in die Regionalliga Bayern zurück aus welcher man seitdem versucht den Sprung in die 3. Liga zu schaffen, bisher aber erfolglos blieb.
Potenzial ist in jedem Fall vorhanden neben dem Stadion welches ohne Auflagen die Lizenz für 3. Liga Fußball bekommen sollte, gibt es auch eine kleine lebendige Fanszene und auch knapp 1.400 Zuschauer zu seinem Freitagabendspiel gegen Türkgücü München bekommt nicht jeder Regionalliga Verein zusammen.

#06 - 7. September 2024 - FC Eintracht Bamberg gg TSV Schwaben Augsburg - 0:2
Regionalliga Bayern - 8. Spieltag - Fuchs-Park-Stadion, Bamberg - 548 Zuschauer


Der Besuch beim FC Eintracht Bamberg kann eher als Flop bezeichnet werden, das lag daran das für die Zuschauer im Fuchs-Park-Stadion nur eine Hälfte der Sitzplatztribüne geöffnet war und sich dort 548 Menschen rein quetschen mussten. Die andere Tribünenhälfte befand sich scheinbar im Umbau, der komplette Stadionumlauf und die damit verbundenen Stehplätzen sind wohl einsturzgefährdet und blieben ebenfalls geschlossen. So kann man das Stadion quasi als Ausverkauft bezeichnen, denn viel Menschen hätten hier keinen Platz mehr gefunden. Komisch, dass die Haupttribüne laut Wikipedia Artikel erst seit 2008 existieren soll, da damals die alte Tribüne abgerissen wurde und durch die aktuelle ersetzt wurde. Nach 15 Jahren sind nun scheinbar die ersten Reparaturen nötig, sodass man nur noch eine Hälfte öffnen konnte und die zweite gesperrt blieb. Die Regionalliga übliche Fantrennung war somit auch nicht möglich, eine Handvoll mitgereister Gästefans der Schwaben Augsburg pressten sich einfach irgendwo zwischen die "Heimfans". Im unteren Teil der Tribüne sammelte sich ein kleiner Haufen Heimultras die zeitweise mit Trommel ein paar Anfeuerungsrufe anstimmten, sonst war hier nicht viel gebacken. Die Bamberger Altstadt ist glücklicherweise um einiges sehenswerter als das Stadion (zumindest im aktuellen Zustand).

#07 - 8. September 2024 - SpVgg Hambach gg SV Schnackenwerth - 1:1
Kreisklasse Schweinfurt - 8. Spieltag - Sportgelände Hambach, Dittelbrunn
- 105 Zuschauer


Auf dem Rückweg von Nordbayern nach Hause konnte ich Sonntags noch zwei schnelle Kreuze einsammeln. Los ging es mit dem Besuch bei der SpVgg Hambach die ihr Spiel in Kreisklasse Schweinfurt gegen den SV Schnackenwerth bereits um 11:30 Uhr austrugen. Grund für die frühe Anstoßzeit war die parallel im Ort stattfindende Kirchweih, sprich Kirmes, Rummel oder was auch immer ihr sagt. Ein schöner Frühschoppen Kick auf dem Rasenplatz am Ortsrand, die Zuschauer gönnten sich größtenteils schon ihr erstes Weißbier. Der Platz verfügt sogar über einen kleinen Ausbau auf der Gerade, in welche eine dreistufige Steintraverse gebaut wurde, im mittleren Bereich gibt es zusätzlich noch ein paar Sitzschalen. Oberhalb der Traverse gibt es noch einen Graswall auf welchem man ebenfalls stehen kann. Für ein schnelles spontanes Kreuz also in jedem Fall mehr als okay.

#08 - 8. September 2024 - BSC Aura gg SV Erlenbach - 2:2
Kreisklasse Würzburg - 8. Spieltag - Sportplatz Struthstrasse, Aura
- 107 Zuschauer


Kennt ihr das? Ihr seht auf der Hinfahrt einen Platz an dem ihr vorbeifahrt und denkt euch, "Sieht nicht schlecht aus, könnte man mal machen.". Das war der Fall als ich bei der Anfahrt nach Schweinfurt die Gemeinde Aura passierte und rechter Hand den örtlichen Sportplatz erblickte. Direkt ins Auge fiel die kleine Holztribüne am Rande der Hauptgeraden. Wie der Zufall es so wollte war für den Tag der Rückreise ein Heimspiel des heimischen BSC Aura in der Kreisklasse Würzburg terminiert, sodass die Planung schnell erledigt war. Dazu lies sich den Anstoßzeit auch noch perfekt mit dem vorherigen Kick in Hambach kombinieren, sodass der Rückreisetag mit einem vollkommen gelungenen bayrischen Kreisklasse-Doppler garniert wurde.
Neben der kleinen Tribüne gibt es in Aura keinen weiteren Ausbau, angrenzend an die Tribüne und direkt neben dem Platz ist eine kleine Pferdeweide auf welcher während des Spiels auch zwei Tiere grasten. Auch nicht überall zu finden. Im Hintergrund baut sich das strahlende Panorama der kleinen bayrischen Gemeinde auf, mit 107 Zuschauern waren auch mehr als 10% der Bevölkerung der 947 Einwohner zählenden Ortschaft auf dem Sportplatz mit dabei.

#09 - 10. September 2024 - FC Viktoria 1889 Berlin gg Hallescher FC - 1:0
Regionalliga Nordost - 7. Spieltag - Stadion Lichterfelde, Berlin
- 906 Zuschauer


Als der Rahmenspielplan der aktuellen Saison veröffentlicht wurde, war klar dass mein zweiter Jahresurlaub mit einer Länderspielpause kollidiert. Seit neustem pausiert nun auch die 3. Liga während die Nationalmannschaften aktiv sind. Größtenteils wird die Pause genutzt um Spiele in den Landespokalen auszutragen, die Regionalliga Nordost setzte allerdings eine Englische Woche an. So fiel das Auge schnell auf Berlin, weil dort täglich ein neuer Ground abzuhaken war. Bis auf meinen Besuch letztes Jahr mit den Kreuzen im Olympiastadion, der Alten Försterei und dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark war die Hauptstadt bis jetzt in meiner Statistik noch nicht wirklich gut bestückt. Diese Statistik konnte aber jetzt erheblich aufgebessert werden. Los ging es am Dienstagabend mit dem Besuch des Stadion Lichterfelder, in welchem gleich zwei Regionalligateams ihr Heimspiele austragen. Zum einen muss seit dieser Saison Aufsteiger Hertha 03 Zehlendorf nach Lichterfelde ausweichen, da die eigentliche Heimspielstätte als nicht Regionalliga tauglich  eingestuft wurde. Das Stadion teilt man sich mit dem eigentlichen Hausherren, dem FC Viktoria 1889 Berlin, welcher in seiner heutigen Form erst seit 2013 besteht als BFC Viktoria 1889 und LFC Berlin fusionierten. Seit dem spielt man in der Regionalliga Nordost und verbrachte die Saison 2021/22 sogar in der 3. Liga. Damals fungierte der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark als Heimspielstätte, in welchen man seine Auftritte im DFB-Pokal austrug. In dieser Saison verlor man in der ersten Runde gegen Augsburg.
Im Liga-Alltag geht bei der Viktoria alles recht familiär zu. Es gibt keine aktive Fanszene, sodass man sich im Heimbereich frei bewegen kann. Schmuckstück der Spielstätte ist die denkmalgeschützte Tribüne. Der Rest des Stadions wirkt auch auf Grund der blauen Laufbahn eher modern.

#10 - 11. September 2024 - VSG Altglienicke gg FC Carl Zeiss Jena - 4:2
Regionalliga Nordost - 7. Spieltag - HOWOGE-Arena "Hans Zoschke", Berlin
- 1.217 Zuschauer


Alles andere als modern wirkt das Hans-Zoschke-Stadion im Berliner Ortsteil Lichtenberg, in welchem die VSG Altglienicke seit dieser Saison ihre Regionalliga Heimspiele austrägt. Das 1952 erbaute Stadion befindet sich in einem rustikalen Zustand ist aber nach dem Stadion an der Alten Försterei das zweitgrößte reine Fußballstadion der Hauptstadt. Für Altglienicke ist es bereits der dritte Stadionwechsel in ihrer seit 2017 andauernden Zeit in der vierthöchsten Spielklasse. Zuletzt trug man die Spiele noch im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark aus, davor war man zeitweise auch im Hertha BSC Amateurstadion im Olympiapark zu Gast. Das neue Exil der Altglienicker Elf lies mein Hopperherz in jedem Fall schneller schlagen. Über 9.990 nicht überdachte Plätze verfügt das HZS, davon 900 Sitzplätze auf eine der Geraden. Vor zwei Jahren wurde die Flutlichtanlage installiert, welche vermutlich den Regionalliga-Spielbetrieb erst ermöglichste. Eigentlicher Hausherr im Hans-Zoschke ist der SV Lichtenberg 47 welche bis zur letzten Saison ebenfalls noch in der Regionalliga spielten, nun aber in die Oberliga abgestiegen sind.

#11 - 12. September 2024 - SV Empor Berlin gg VfB Fortuna Biesdorf - 4:1
Berlin-Liga - 5. Spieltag - Friedirch-Ludwig-Jahn-Sportpark Kleines Stadion, Berlin
- ca. 100 Zuschauer


Am Donnerstag Abend fand in ganz Berlin ein einziges Pflichtspiel statt und zwar ein vorgezogenes Spiel der Berlin-Liga zwischen dem SV Empor Berlin und VfB Fortuna Biesdorf. Die Partie wurde im sogenannten "Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark Kleines Stadion" ausgetragen. Eine Art Nebenplatz der traditionsreichen Spielstätte, dessen Tage ohnehin gezählt sein sollen. Kurz noch meinem Besuch soll mit dem Abriss des altehrwürdigen Stadions begonnen worden sein. Ob auch der Nebenplatz von den Umbaumaßnahmen betroffen sein soll ist mir aktuell nicht bekannt. Jedenfalls soll in nächsten Jahren auf dem Gelände in Prenzlauer Berg ein neuer moderner Sportpark entstehen.
Der Nebenplatz auf dem Empor Berlin seine Heimspiele austrägt war für mich nur ein nicht sonderlich spektakulärer Zwischenstopp. Der Rasenplatz verfügt über keinen nennenswerten Ausbau und verfügt wie der Hauptplatz auch über eine Tatanlaufbahn. Nach Abpfiff ging es für mich direkt in die benachbarte Max-Schmeling-Halle zum Handball Champions League Spiel der Füchse Berlin.

#12 - 13. September 2024 - Hertha BSC II gg FC Viktoria 1889 Berlin - 3:1
Regionalliga Nordost - 8. Spieltag - Stadion auf dem Wurfplatz, Berlin
- 584 Zuschauer


Das Stadion auf dem Wurfplatz ist die Heimat der zweiten Mannschaft von Hertha BSC Berlin, vereinsintern wird das Stadion daher auch als Amateurstadion bezeichnet. Es befindet sich auf dem Olympiagelände unweit des Olympiastadions und hat ein Fassungsvermögen von 5400 Plätzen. 1100 davon sind Sitzplätze, wobei davon nur etwa die Hälfte überdacht sind denn der überdachte Bereich ist nur die Mitte der Hauptgerade. Die Plätze links und rechts daneben sind ungeschützt und der Witterung ausgesetzt. Am rechten Ende der Hauptgerade gibt es einen Stehplatzbereich für Heimfans, dort hingen beim Spiel gegen Viktoria Berlin zwar ein paar Zaunfahnen aber aktiven Support gab es keinen obwohl die erste Mannschaft von Hertha parallel kein Spiel hatte. Der Auswärtsblock befindet sich auf der Gegengerade, war aber für das kleine Berliner Derby geschlossen. Ein paar versprengte Viki-Fans hatten sich auf der linken Seite der Hauptgerade niedergelassen. Relativ unspektakulärer Besuch, das Spiel gab auch nicht viel her. Hertha gewann 3:1.

#13 - 14. September 2024 - BFC Dynamo gg Chemnitzer FC - 0:0
Regionalliga Nordost - 8. Spieltag - Sportforum Hohenschönhausen, Berlin
- 2.399 Zuschauer


Zum Abschluss der Berliner Woche stand noch der Besuch beim DDR-Rekordmeister BFC Dynamo im Sportforum Hohenschönhausen an und das kann durchaus als goldener Abschluss der Tour bezeichnet werden. Der BFC Dynamo hat eine treue Fangemeinschaft und ist aus dieser Sicht hinter Hertha und Union die Nummer drei der Stadt und der einzige Berliner Regionalliga-Verein mit einer aktiven Fansszene. Wobei der Heimsupport beim Spiel gegen den Chemnitzer FC jetzt nicht überragend war, zwischenzeitlich gab es auch mal längere Pausen wo die Gesänge eingestellt wurden. Die Szene steht mittig der Gegengerade welche nur aus Stehplätzen besteht. Die Hauptgerade verfügt über nicht überdachte Sitzplätze. Die eine Hintertor-Tribüne ist gesperrt auf der andere Seite ist der Auswärtsblock. Was mir gar nicht bewusst war, das Sportforum und der BFC sind gar nicht so eng miteinander verbunden wie ich gedacht hatte. Seine größten Spiele trug man in der DDR Zeit im Friedrich Ludwig Jahn Sportpark aus, nur vereinzelt spielte man im Sportforum. Ein Zuschauerrekord wurde im November 1972 aufgestellt als 20.000 Zuschauer das UEFA-Pokal Spiel gegen Liverpool im Sportforum sahen. Danach verlegt man seinen Hauptspielort für viele Jahre nach Prenzlauer Berg und das Sportforum diente lediglich noch als Trainingsstätte. Einzig die Oberliga Saison 1986/87 spielte man im Sportforum und feierte dort seine neunte von insgesamt zehn DDR-Meisterschaften. Auch nach der Wende spielte man nur sporadisch im Sportforum, erst seit Sommer 2021 spielt man regelmäßig in Alt-Hohenschönhausen.